Ein Experiment versucht etwas Neues, etwas, das mit der Tradition bricht oder zumindest über sie hinaus geht - mit dem Ziel, den Blickwinkel zu erweitern und neue Möglichkeiten zu erschließen. Die intersonanzen präsentieren 2021 neueste Musik aus Brandenburg im Kontext internationalen Repertoires. Das Programm wird nicht nur zahlreiche Uraufführungen durch renommierte Interpreten und Ensembles wie Javier Garavaglia und Claudia Robles-Angel, Katharina Hanstedt, Irene Kurka, Sabine Vogel, Thomas Noll, Alex Nowitz und Sten Sandell aus Schweden, das Duo Samodai/Szives aus Ungarn, das Atma Quartett aus Polen sowie das Ensemble via nova aus Weimar, Ensemble Junge Musik, Ensemble Quillo, das BVNM ad hoc Ensemble sowie das Junge Ensemble Neue Musik und andere enthalten, sondern auch eine Art "Klanglabor", dazu eine Begleitausstellung mit Klangkunst und Partiturseiten aller Konzertstücke, ein Symposium, einen Kompositions-Workshop, einen Soundwalk sowie regelmäßige "Diskurse" bei denen die Besucher*innen die Protagonist*innen der Neuen Musik hautnah kennenlernen können.
In diesem vielfältigen Programm wird die Kategorie "Formate des Hörens" eine besondere Rolle spielen, also experimentelle Arten der Erzeugung von Klang und der Präsentation von musikalischen Werken, Prozessen oder Environments. Dabei wird vielfach das Hören selbst zum Experiment. So sind zahlreiche eigens neu geschriebene Stücke in einer spannenden Mischung mit Werken des internationalen Konzertrepertoires zu erleben; dazu außerdem 12 historische Experimente, die die jüngere Musikgeschichte prägten. Denn das Experiment gehörte von Anfang an zur Tradition der Neuen Musik. Wir verstehen sie als integralen Teil der Musikgeschichte, umso mehr im 21. Jahrhundert, in dem Komponist*innen und Publikum einen viel entspannteren Umgang mit der Tradition pflegen, als noch in der Mitte des 20. Jahrhunderts.
So entsteht ein schillernder Parcours, der das Hören von Musik auf spannende Weise zum Erleben klingender Kunst erweitert, die sich ohne Allüren nicht nur an die Expert*innen, sondern vor allem an ein offenes und neugieriges Publikum auch ohne akademisches Spezialwissen wendet. Damit aus Hörer*innen Interessierte und aus Interessierten Liebhaber*innen der Neuen Musik werden.
Thomas Gerwin, künstlerischer Leiter
Do 19. August 2021
18:00 Präludium [01] mit K. Hanstedt, I. Kurka > Kunsthaus sans titre
19:00 Eröffnung [02] mit I. Kurka sopr (bis 20:00)
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20:30 Konzert [03] mit Th.Noll org, A.Nowitz voc/live-elec.+S.Sandell org > Nikolaikirche
22:00 Diskurs [04a] Neue Musik im Gespräch
Fr 20. August 2021
19:00 Konzert [05] BVNM ad hoc Ensemble > Kunsthaus sans titre
20:30 Konzert [06] Ensemble Mosaik mit S.Strasser ob, M. Mayr vc
21:30 Diskurs [04b] Neue Musik im Gespräch
Sa 21. August 2021
14:00 Hörstunde [07] Historische und aktuelle Experimente > Kunsthaus sans titre
16:00 Führung [08] Exkursion durch die Ausstellung
16:30 Symposium [09] mit Prof. Dr. Ulrike Liedtke + Gästen (bis 19:00)
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19:30 Konzert [10] Duo Samodai & Szives trp, perc > Potsdam Museum
20:30 Konzert [11] Ensemble JungeMusik sax, vla, kb, p
22:00 Diskurs [04c] Neue Musik im Gespräch
So 22. August 2021
10:00 Soundwalk [12] mit Dr. M. Schenk (bis 11:30) > Kunsthaus sans titre
10:00 Workshop [13] mit Prof. Dr. B. Lang
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12:00 Konzert [14] Ensemble Quillo fl, git, kb, celesta > Potsdam Museum
13:00 Konzert [15] Jugend komponiert Atma Quartet 2vl, vla, vc
14:30 Konzert [16] Elektroakustische Musik
16:00 Konzert [17] Komponisten-Performer K.Guedes, D.Petzold, S.Vogel
17:00 Diskurs [04d] Neue Musik im Gespräch
Mo 23. August2021
18:00 Werkstatt [18] Konzert Städtische Musikschule > Potsdam Museum
19:30 Konzert [19] Ensemble via nova fl, cl, vl, vc, akk
21:00 Diskurs [4e] Neue Musik im Gespräch
19.-23.August 2021 [20] Ausstellung (geöffnet Fr-Mo 16:00-19:00) > Kunsthaus sans titre
-Partiturseiten aller Konzerte (je 1 pro Werk)
-Martin Daske „Foliant 36" für Stimme
-Javier Garavaglia/Claudia Robles-Angel „Beethovens Geist“
-Thomas Gerwin „Taktile Musik 1+2“
-Mikos Meininger „hörweg“
-Sabine Vogel „Wüste Welt“ audiovisuell mit 2 Monitoren 2 Beamer
Sa 16. Oktober 2021
20:00 Brückenkonzert [21] Irene Kurka s solo beim „Quillo Festival“ > Nordwestuckermark
Di 23. November 2021
19:00 Abschlußkonzert [22] beim „Cottbuser Musikherbst“ > BTU Cottbus/SFB
Partnerländer: Schweden und Ungarn
Schirmherrin: Ministerin Dr. Manja Schüle - Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg
Medienpartner: RBB Kulturradio und Potsdamer Neueste Nachrichten
Förder- und Kooperationspartner: Land Brandenburg MWFK, Landeshauptstadt Potsdam, Stadt Eberswalde, Stadt Cottbus, Städtische Musikschule Potsdam, Potsdam Museum, Kunsthaus sans titre, Landesmusikrat Brandenburg, Netzwerk Neue Musik, Kulturfeste Brandenburg, Electronic Music Foundation New York, Polnisches Institut Berlin, Nemzeti Kulturális Alap/National Cultural Fund of Hungary, MIDO Instrumentenbau u.a.
Orte: Kunsthaus sans titre, Französische Str.18, 14467 Potsdam / Nikolaikirche, Am Alten Markt, 14467 Potsdam / Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte, Am Alten Markt 9, 14467 Potsdam
Kartenreservierung erforderlich über: info@neue-musik-brandenburg.de
Anmeldung Soundwalk direkt über: 0174-3387603 oder schenk.potsdam@t-online.de
Konzertreihe des Brandenburgischen Vereins Neue Musik e.V.
Das jährliche „Brandenburgische Fest der Neuen Musik - intersonanzen“ soll auch über das Jahr in die Stadt und die Region ausstrahlen - durch die neue Konzertreihe „re-sonanz“ mit Neuer Kammermusik aus Brandenburg.
Die Reihe begann im Oktober 2020 mit einem Konzert von Roman Yusipey (Akkordeon) und begründete damit eine neue Kooperation des BVNM e.V. mit dem Kunstverein KunstHaus Potsdam e.V..
Für 2021 sind nun insgesamt 4 Konzerte in solistischer Besetzung geplant. Renommierte Solist*innen präsentieren Neue Musik aus Brandenburg und internationales Repertoire, jeweils in Bezug zu den wechselnden Ausstellungen im KunstHaus Potsdam, während der bzw. in denen sie stattfinden.
Diskurs: Im Anschluss an die Konzerte gibt es immer noch ein kurzes Gespräch des Festival-Leiters Thomas Gerwin mit den Musiker*innen, den anwesenden Komponist*innen und dem Publikum über das soeben Erlebte.
Termine:
09.07.2021 Matthias Bauer, Kontrabass, Stimme >Abendprogramm 1/2021 als pdf
24.09.2021 Sabina Matthus-Bébié, Klarinetten >Abendprogramm 2/2021 als pdf
05.11.2021 Bettina Lange, Flöten
10.12.2021 Ruth Velten, Saxophone !!! Dieses Konzert fällt leider krankheitsbedingt aus. Es wird in das neue Jahr 2022 verschoben.
Beginn jeweils 19:00 Uhr.
Veranstalter: Brandenburgischer Verein Neue Musik e.V. www.neue-musik-brandenburg.de
in Kooperation mit dem Kunstverein KunstHaus Potsdam e.V. www.kvkhpotsdam.de
Mit freundlicher Unterstützung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg und der Landeshauptstadt Potsdam
Kartenvorbestellung erforderlich unter: info@neue-musik-brandenburg.de
Mit großer Trauer müssen wir vermelden, daß unser lieber Kollege Gisbert Näther am 9. November 2021 verstorben ist. Mit ihm ging nicht nur ein hoch geschätzter Kollege und väterlicher Freund, sondern ebenso ein ausgezeichneter Musiker und wichtiger Brandenburgischer Komponist. Sein neues Werk für Flöte solo wurde noch am Freitag, 5. November in seinem Beisein in unserem "re-sonanz"-Konzert von Bettina Lange wunderbar uraufgeführt.
Gisbert Näther wurde 1948 in Ebersbach/Sachsen geboren. Nach dem Abitur studierte er an der Hochschule für Musik „Carl-Maria-von-Weber“ in Dresden die Fächer Horn und Komposition. Nach dem Staatsexamen wirkte er als Solohornist in der Jenaer Philharmonie und am Potsdamer Hans-Otto-Theater. 1981 wechselte er zum DEFA-Sinfonieorchester, dem jetzigen Deutschen Filmorchester Babelsberg.
In dieser Zeit fing er an, für verschiedenste Besetzungen Kammermusikwerke zu schaffen.
1992 entstand sein erstes Werk für großes Orchester, das „Concertino für Tuba und Orchester“, welches von Jörg Wachsmuth und den Brandenburger Symphonikern uraufgeführt wurde. Es folgten weitere Orchesterwerke, uraufgeführt unter anderem von der Deutschen Oper Berlin, den Berliner Symphonikern, den Hamburger Symphonikern und dem Deutschen Filmorchester.
Gisbert Näther war Gründungs- (1990) und langjähriges Vorstandsmitglied des Brandenburgischen Vereins Neue Musik BVNM sowie seit 1995 Mitglied im Deutschen Komponistenverband, seit 2010 im Vorstand des Landesverbandes Brandenburg.
Unser tiefes Beileid gilt seiner Familie sowie allen, die ein engeres Verhältnis zu ihm hatten.
Artikel 12.11.2021 in den Potsdamer Neuesten Nachrichten
Artikel 2017 in den PNN
https://www.pnn.de/kultur/potsdamer-komponist-gisbert-naether-der-notenfinder/21365172.html
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Unser geschätzter Kollege Hubert Kross ist 87-jährig am 23.10.2021 in Freiburg verstorben. Hubert Kross prägte viele Jahre als Komponist, Dirigent und Musikpädagoge das Lausitzer Musikleben und bereicherte auch die sorbische Musik mit vielen originellen Werken. Zuletzt lebte er im Breisgau, nahm aber auch von dort aus mehrmals am jährlichen "Brandenburgischen Fest der Neuen Musik" teil.
Unser tiefes Beileid gilt seiner Familie und allen, die näher mit ihm zu tun hatten.
Hubert Kross
Komponist, Dirigent und Musikerzieher
Geboren 30.3.1934 in Leipzig.
Gestorben am 23.10.2021 in Freiburg/Brsg.
Kompositionsstudium (Staatsexamen 1956) an der Musikhochschule in Leipzig.
Arbeitete als freischaffender Komponist, daneben langjährig an verschiedenen Theatern, im Konzert und Rundfunk als Dirigent sowie als Pädagoge.
Kompositionspreise:
1995 beim Kompositionswettbewerb anläßlich des 2. Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerbes Zwickau für die a cappella-Komposition "Alte Harfenstimmung"
1996 beim Kompositionswettbewerb des Blasmusikverbandes Baden-Württemberg für die Komposition "Rhythmischer Auftakt"
1998 beim Kompositionswettbewerb des Brandenburgischen Vereins Neue Musik für die Komposition "Kaleidoskop für Saxophonquartett"
2007 beim Kompositionswettbewerb der Münchner Symphoniker für die Orchesterkomposition "Drei Weise zogen die Stadt hinaus"
https://www.werkliste-hubertkross.de/