26.-30. Mai 2022 Potsdam Museum, Kunsthaus sans titre, KunstHaus Potsdam, Innenstadt
Das Brandenburgische Fest der Neuen Musik intersonanzen soll 2022 wieder im Frühsommer stattfinden, nachdem es in den beiden letzten Jahren corona-bedingt auf den Spätsommer verschoben werden musste. Es präsentiert unter dem Titel >eigenWelten neueste Musik aus Brandenburg im Kontext internationalen Repertoires. Christi Himmelfahrt markiert den Beginn des fünf-tägigen Festivals mit Konzerten Neuer Musik in unterschiedlichsten Formaten, einer Noten- und Klangkunst-Ausstellung, verschiedenen Exkursionen (Soundwalk, Fahrradfahrt, Innenstadtaktion), einem Workshop sowie einem Symposium. Zudem reflektieren und vertiefen regelmäßige Diskurse das Erlebte im für alle offenen direkten Gespräch, bei dem ausgewählte Protagonist*innen der Szene hautnah erlebt werden können. Dabei gehen die intersonanzen an den beiden Hauptspielorten Potsdam Museum und Kunsthaus sans titre sowie mit Exkursionen, Aktionen und einem Innen-Außen-Konzert im KunstHaus Potsdam noch gezielter auf das geschätzte Publikum zu.
Außerdem gibt es weitere Kooperationen mit Institutionen aus Stadt und Land sowie international, die auch wieder mehrere „Brückenkonzerte“ auslösen, bei denen ausgewählte Programme der intersonanzen noch einmal anderenorts aufgeführt werden (u.a. in Danzig, Eberswalde, Mannheim, Rostock, Wien, Wuppertal) und auch so zum allgemeinen Diskurs über das Festivalthema 2022 >eigenWelten beitragen.
Im Idealfall erschafft jedes musikalische Werk eine ganz eigene Welt, in der sich die Hörenden/Rezipierenden eine Weile (z.B. während das Stück im Konzert gespielt wird) aufhalten. Dies umso mehr in der Neuen Musik, die ja die stetige Suche nach klingendem Neuland als wichtigen Teil ihrer Philosophie und Tradition besonders pflegt und fördert. Und wenn wir dies ganz konkret für die bei den intersonanzen 2022 präsentierten Werke und künstlerischen Situationen annehmen, entstehen einige Fragen, die Aufschluss über diese Welten geben und unser Verhältnis zu ihnen beleuchten und beschreiben – und dies zusätzlich ästhetisch kontextualisieren können.
-Was für eine Welt ist in einem bestimmten Werk entstanden? Was sind ihre Regeln, ihre Philosophie, ihre Anmutung(en)?
-Was ist fremd an ihr und was vertraut?
-Was können/sollen die Hörenden dort tun? Sollen sie „nur“ erleben oder haben sie bestimmte Aufgaben zu erfüllen? Was bewirken sie? Was können sie gewinnen? Wie frei oder eingegrenzt sind sie? Wie werden sie geführt?
-Wie ist insgesamt die Dramaturgie des Aufenthaltes in der anderen Welt? Welche Entwicklungslinien gibt es?
-Welche Logik herrscht in der anderen Welt? Ist es eine kausale Logik oder eine ästhetische? Ist es Fiktion mit einer eigenen Logik – oder gar Fake, der (zeitweilig?) völlig in die Irre führt?
-Wie betreten wir diese Welt? Werden wir eingeladen, verführt, verpflichtet, gelockt oder hineingeworfen?
-Wie verlassen wir diese Welt wieder? Tun wir es freiwillig und selbst bestimmt?
-Wie vergeht in der anderen Welt die Zeit? Langsamer, schneller oder verändert sie gar ihre Geschwindigkeiten? Wie geschieht dies und aus welchem künstlerischen Grund?
-Was hat die künstl(er)i(s)che Welt mit der wirklichen zu tun? Bezieht sie sich auf eine normalerweise von den Hörenden erlebte Lebensrealität? Inwiefern? Und mit welchem Zweck? Wie verhält sich hier Kunst zur Wirklichkeit?
-Welchen Bezug gibt es zu Erfahrungen der Rezipierenden und wie wird er jeweils hergestellt?
-Was bleibt nach diesem Besuch, nach der neuen Erfahrung? Können wir etwas mitnehmen für unsere tägliche Lebenswelt?
Diesen und anderen Fragen soll bei den intersonanzen 2022 nachgegangen werden - im Gespräch, vor allem aber im berührenden Erleben der klingenden Kunst live und vor Ort. Dies wird in ganz unterschiedlichen Programmformaten präsentiert, die auch immer wieder Klassiker der Neuen Musik enthalten. Dabei wird nicht nur zeitgenössische Musik und Klangkunst für die Erwachsenenwelt präsentiert, sondern es wird durch die Kooperation mit der Städtischen Musikschule und der Universität Potsdam sowie beim Auftritt des Jungen Ensembles Neue Musik des VdMK auch besonders die jüngere Generation angesprochen.
Es gibt also wieder Einiges zu entdecken bei den intersonanzen 2022 - nicht nur für die Fachleute, sondern für alle mit offenen Ohren und der Freude am besonderen klingenden Erlebnis - auf einer Reise durch moderne musikalische >eigenWelten.
Thomas Gerwin, künstlerischer Leiter
Orte: Potsdam Museum, Kunsthaus sans titre, KunstHaus Potsdam (Ulanenweg), Innenstadt (Platz der Einheit, Alter Markt u.a.)
Partnerländer: Österreich und Polen
Schirmherrin: Ministerin Dr. Manja Schüle MWFK Land Brandenburg
Förderpartner: MWFK Land Brandenburg, Potsdam Museum, Landeshauptstadt Potsdam, evtl. Musikfonds, Stadt Eberswalde, Stadt Cottbus, evtl. Mittelbrandenburgische Sparkasse
Kooperationspartner:
Förderverein Kunsthaus sans titre e.V., Förderverein KunstHaus Potsdam e.V., Universität Potsdam, Netzwerk Neue Musik, Kulturfeste Brandenburg, KulturMachtPotsdam, Kammerakademie Potsdam, Rechenzentrum, Polnisches Institut, Österreichische Botschaft u.a.
Veranstalter (v.i.S.d.P.):
BVNM e.V. - Charlottenstr.31 - 14467 Potsdam – info@neue-musik-brandenburg.de
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intersonanzen 2022 >eigenWelten
Do 26. Mai 2022
18:00 [01] Praeludium/Ausstellungsbeginn Conradi/Gehlen 2 git, obj Kunsthaus sans titre
Jan Cyz UA, Ulrich Pogoda UA, Violeta Dinescu
19:00 [02a] KlangWandel/Kunstaktion zum Weg Mikos Meininger Innenstadt
19:30 [03] Eröffnung mit Politiker*innen mit S.Conradi/B.Gehlen 2 git Potsdam Museum
Stefan Lienenkämper „Mind the Gap“ (2012) , Irina Emeliantseva UA
20:30 [04] Eröffnungskonzert Bremer Schlagzeugensemble 4 perc Potsdam Museum
Volker Freidel UA, Ralf Hoyer UA, Benjamin Lang UA, Andreas Staffel UA, Jan Hansen, Michael Edgerton „Der Rufer“
22:00 [05a] Diskurs Potsdam Museum
Fr 27. Mai 2022
19:00 [06] Konzert Trio Kammerakademie Potsdam fl, vl, vla Potsdam Museum
Albert Breier UA, Gabriel Iranyi vl+vla UA, Peter Köszeghy UA, Steffen Schellhase UA
20:30 [07] Konzert Ensemble JungeMusik bcl, tr, hrn, acc Potsdam Museum
Martin Daske, Sebastian Elikowski-Winkler UA, Georg Katzer, Hermann Keller, Helmut Zapf UA
22:00 [05b] Diskurs Potsdam Museum
Sa 28. Mai 2022
11:00 [08] Start RadKlangTour mit C. Herr s + Th. Gerwin perc/elec Kunsthaus sans titre
12:30 [09] Matineekonzert innen/aussen C. Herr sopr KunstHaus Potsdam
Giordano Bruno do Nascimento UA, Martin Schneuing UA
14:30 [10] Ausstellungsführung TG. Kunsthaus sans titre
15:00 [11] Symposium Kunsthaus sans titre
18:00 [02b] KlangWandel/Kunstaktion auf dem Weg Jenny Alten Innenstadt
19:00 [12] Konzert Komponisten-Performer div Potsdam Museum
Julia Deppert-Lang "Albumblatt III - Zaungespräch" für Violine und Zuspielung, Dietrich Petzold UA, Frank Petzold UA, Taymur Streng UA, Lothar Voigtländer "Atemlos" (1996) elektroakustische Komposition
20:30 [13] Konzert Max-Brand-Ensemble Wien fl, cl/sax,vl, vc, elec Potsdam Museum
Jacek Domagala UA, Thomas Gerwin UA, Gisbert Näther, Susanne Stelzenbach UA
22:00 [05c] Diskurs Potsdam Museum
So 29. Mai 2022
10:00 [14] Start Soundwalk Dr. M. Schenk Kunsthaus sans titre
10:00 [15] Workshop Prof. Dr. B. Lang + S. Westenfelder (Uni Potsdam) Kunsthaus sans titre
13:00 [15b] Workshop-Präsentation Kunsthaus sans titre
Prof. Dr. B. Lang + Susanne Westenfelder
13:30 [02c] KlangWandel/Kunstaktion zum Weg Annette Paul Innenstadt
14:30 [17] Konzert BVNM ad hoc Ensemble div Potsdam Museum
Katia Guedes, Henry Mex, Dietrich Petzold, Susanne Stelzenbach, Thomas Gerwin
15:30 [05d] Diskurs
Mo 30. Mai 2022
18:00 [18] Konzert Städtische Musikschule Potsdam div Potsdam Museum
Irina Emeliantseva, Volker Freidel, Thomas Gerwin, Gisbert Näther, John Rausek, Susanne Stelzenbach, NN
19:30 [19] Konzert Partita Radicale Wuppertal 2 fl, vl, acc Potsdam Museum
Fabian Blum UA, Katia Guedes UA, Johannes Hildebrandt UA, Henry Mex “Labyrinth” UA
21:00 [05e] Diskurs Potsdam Museum
AUSSTELLUNG Kunsthaus sans titre
Partituren aller Stücke jeweils 1 ausgewählte Seite
Jenny Alten UA
Martin Daske “Noten setzen 1-3”
Thomas Gerwin „Soundscape No.14“ UA
Mikos Meininger UA
Henry Mex “Labyrinth” UA
Annette Paul UA
Sabine Vogel
Di 22. November 2022
19:00 [20] Abschlusskonzert Cottbuser Musikherbst Streichorchester Cottbus Universität
Frank Petzold evtl. Thomas Gerwin, evtl. Benjamin Lang
Dazu diverse Brückenkonzerte u.a. in Bremen, Danzig, Eberswalde, Warschau, Wien.
Stand 8.1.2021 – Änderungen vorbehalten.
Konzertreihe des Brandenburgischen Vereins Neue Musik e.V. im KunstHaus Potsdam
Das jährliche „Brandenburgische Fest der Neuen Musik - intersonanzen“ soll auch über das Jahr in die Stadt und die Region ausstrahlen - durch die neue Potsdamer Konzertreihe „re-sonanz“.
Die Reihe begann im Oktober 2020 mit einem Solo-Konzert und eröffnete damit die neue Kooperation des BVNM e.V. mit dem Kunstverein KunstHaus Potsdam e.V.. Auch 2021 fanden trotz Corona einige Konzerte statt.
Für 2022 sind nun insgesamt 6 Konzerte in solistischer Besetzung geplant. Renommierte Solist*innen präsentieren Neue Musik aus Brandenburg und internationales Repertoire. Dies konzeptionell jeweils in Bezug zu den wechselnden Ausstellungen im KunstHaus Potsdam, während der bzw. in denen sie stattfinden.
Diskurs: Im Anschluss an die Konzerte gibt es immer noch ein kurzes Gespräch des künstlerischen Leiters Thomas Gerwin mit den Musiker*innen, den anwesenden Komponist*innen und dem Publikum über das soeben Erlebte.
Termine + Künstler*innen:
24.2.2022 (Klaus Schöpp, Flöten) Abendprogramm als pdf
28.4. 2022 (Ruth Velten, Saxophone)
23.6. 2022 (Elena Kakaliagou, Horn)
18.8. 2022 (Katharina Hanstedt, Harfe)
13.10. 2022 (Eva Zöllner, Akkordeon)
08.12. 2022 (Biliana Voutchkova, Violine)
Der Termin ist dieses Jahr jeweils ein Donnerstag; das Konzert beginnt wie gewohnt um 19 Uhr
Veranstalter: Brandenburgischer Verein Neue Musik e.V. www.neue-musik-brandenburg.de
in Kooperation mit dem Kunstverein KunstHaus Potsdam e.V. www.kvkhpotsdam.de
Mit freundlicher Unterstützung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg und der Landeshauptstadt Potsdam
Kartenvorbestellung erforderlich unter: info@neue-musik-brandenburg.de
Mit großer Trauer müssen wir vermelden, daß unser lieber Kollege Gisbert Näther am 9. November 2021 verstorben ist. Mit ihm ging nicht nur ein hoch geschätzter Kollege und väterlicher Freund, sondern ebenso ein ausgezeichneter Musiker und wichtiger Brandenburgischer Komponist. Sein neues Werk für Flöte solo wurde noch am Freitag, 5. November in seinem Beisein in unserem "re-sonanz"-Konzert von Bettina Lange wunderbar uraufgeführt.
Gisbert Näther wurde 1948 in Ebersbach/Sachsen geboren. Nach dem Abitur studierte er an der Hochschule für Musik „Carl-Maria-von-Weber“ in Dresden die Fächer Horn und Komposition. Nach dem Staatsexamen wirkte er als Solohornist in der Jenaer Philharmonie und am Potsdamer Hans-Otto-Theater. 1981 wechselte er zum DEFA-Sinfonieorchester, dem jetzigen Deutschen Filmorchester Babelsberg.
In dieser Zeit fing er an, für verschiedenste Besetzungen Kammermusikwerke zu schaffen.
1992 entstand sein erstes Werk für großes Orchester, das „Concertino für Tuba und Orchester“, welches von Jörg Wachsmuth und den Brandenburger Symphonikern uraufgeführt wurde. Es folgten weitere Orchesterwerke, uraufgeführt unter anderem von der Deutschen Oper Berlin, den Berliner Symphonikern, den Hamburger Symphonikern und dem Deutschen Filmorchester.
Gisbert Näther war Gründungs- (1990) und langjähriges Vorstandsmitglied des Brandenburgischen Vereins Neue Musik BVNM sowie seit 1995 Mitglied im Deutschen Komponistenverband, seit 2010 im Vorstand des Landesverbandes Brandenburg.
Unser tiefes Beileid gilt seiner Familie sowie allen, die ein engeres Verhältnis zu ihm hatten.
Artikel 12.11.2021 in den Potsdamer Neuesten Nachrichten
Artikel 2017 in den PNN
https://www.pnn.de/kultur/potsdamer-komponist-gisbert-naether-der-notenfinder/21365172.html
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Unser geschätzter Kollege Hubert Kross ist 87-jährig am 23.10.2021 in Freiburg verstorben. Hubert Kross prägte viele Jahre als Komponist, Dirigent und Musikpädagoge das Lausitzer Musikleben und bereicherte auch die sorbische Musik mit vielen originellen Werken. Zuletzt lebte er im Breisgau, nahm aber auch von dort aus mehrmals am jährlichen "Brandenburgischen Fest der Neuen Musik" teil.
Unser tiefes Beileid gilt seiner Familie und allen, die näher mit ihm zu tun hatten.
Hubert Kross
Komponist, Dirigent und Musikerzieher
Geboren 30.3.1934 in Leipzig.
Gestorben am 23.10.2021 in Freiburg/Brsg.
Kompositionsstudium (Staatsexamen 1956) an der Musikhochschule in Leipzig.
Arbeitete als freischaffender Komponist, daneben langjährig an verschiedenen Theatern, im Konzert und Rundfunk als Dirigent sowie als Pädagoge.
Kompositionspreise:
1995 beim Kompositionswettbewerb anläßlich des 2. Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerbes Zwickau für die a cappella-Komposition "Alte Harfenstimmung"
1996 beim Kompositionswettbewerb des Blasmusikverbandes Baden-Württemberg für die Komposition "Rhythmischer Auftakt"
1998 beim Kompositionswettbewerb des Brandenburgischen Vereins Neue Musik für die Komposition "Kaleidoskop für Saxophonquartett"
2007 beim Kompositionswettbewerb der Münchner Symphoniker für die Orchesterkomposition "Drei Weise zogen die Stadt hinaus"
https://www.werkliste-hubertkross.de/