Claudia Risch (Flöte / Saxophon), Claudia Risch (Flöte / Saxophon), Thorsten Bloedhorn (E-Gitarre), Alexander Frangenheim (Kontrabass), Thomas Gerwin (Elektronik, Perkussion, Banjo, Gitarre), Giovanni Longo (live-Elektronik), Dietrich Petzold (Violine, Viola, Perkussion), Peggy Sylopp (live-Video), Iris Sputh (Tanz),
Leitung: Thomas GerwinDie graphische Partitur zeigt eine Art Landschaftstafelbild mit konkreten und abstrakten Formen und Strukturen.
Die Notation wird von links nach rechts gelesen, das Blatt gleichsam "gescannt", das Tempo wird durch die Zeitangaben
bestimmt. Jede(r) SpielerIn hat zur Kontrolle eine digitale Uhr mit Sekundenanzeige. Alle Stimmen sind auf den beiden Seiten
gemeinsam notiert, so dass jede(r) einzelne SpielerIn Verantwortung für das klangliche Gesamtergebnis übernimmt. Es ist
möglich und gewünscht, dass ein(e) SpielerIn "aus der Zeile fällt" und sich innerhalb des Zeitrahmens an anderer Stelle
(höher oder tiefer im Bild) orientiert. Es gibt im Schriftbild sechs farbige Strukturen (1x gelb, 2x rot, 3x blau), die vor jeder
Aufführung gemeinsam besprochen und auf die Instrumente verteilt werden und Klangkonglomerate zum Vorschein bringen, die ansonsten im gesamten Stück nicht verwendet werden dürfen. Ein Spiel mit der musikalischen Bewegung in einer virtuell
vorgegebenen und real vom/im Ensemble erzeugten Klanglandschaft sowie dem Spannungsfeld zwischen individueller Freiheit und kollektiver Verantwortung bzw. zwischen kollektiver Freiheit und individueller Verantwortung. Dauer: ca. 14 min.
Th. Gerwin 2010
"the secret festival" wurde 2010 für das KlangBildEnsemble Berlin geschrieben und bezieht somit das kreative Potenzial der sieben Musiker (Flöte, Sopransaxophon, Violine, Klavier, Kontrabass, Schlagwerk, Elektronik /Live-Elektronik und eine Live-Video-Projektion) mit ein. Die Komposition ist zeitlich strukturiert und besteht aus 15 ineinander übergehenden Teilen. Innerhalb dieser Teile, der längste dauert 3 Minuten und der kürzeste Teil 20 Sekunden, gibt es verschiedene Vorgaben die sich auf das musikalische Material, das Zusammenspiel der einzelnen Instrumente und der Elektronik (tutti, solo, duo, trio) beziehen. An zwei Stellen des Stückes treffen sich alle Musiker auf einem bestimmten Ton, halten ihn quasi, jeder auf seine Weise, "am Leben". Das ist bei 03:00 bis 05:00 das f' und bei 07:00 bis 08:00 das e''. Zwischen 04:00 und 05:00 wechselt die Geige ihren Platz und geht für einige Minuten räumlich und akustisch auf Abstand. Die Komposition dauert exakt 14 Minuten, alle Musiker spielen nach einer Stoppuhr, die zu Beginn des Stückes gemeinsam gestartet wird.
S. Stelzenbach 2010