Der Gemischte Chor Strausberg e.V. ist ein Gesangsverein mit langer Tradition. Er wurde 1963 aus zwei Chören aus Strausberg und Eggersdorf gegründet. Heute sind es mehr als 40 aktive Sängerinnen und Sänger. Der Repertoire reicht vom Volkslied über klassische Chormusik bis zum geistlichen Liedgut. Der Chor hat in Opernaufführungen mitgewirkt und große Oratorien auf die Bühne gebracht.
Der Chor ist u.a. in eigener Region sehr aktiv und gestaltet die kulturelle Vielfalt in Brandenburg mit. Gleichzeitig gibt er aber auch in ganz Deutschland und in den Nachbarländern seine Konzerte. Eindrucksvolle Chorreisen führten uns bereits nach Italien, Frankreich, die Schweiz und Österreich.
Auch und gerade wenn es sich bei 'sanyna' um das einzige Werk meines Opus' handelt, das kein senza-espressione-Konzept verfolgt, verstehe ich als Komponist meine Aufgabe nicht darin, als Vermittler zu fungieren. D.h. eben genau nicht darin, einem Publikum ein Werk zu 'erklären' und dieses damit in mehrerlei Hinsicht zu bevormunden. Aus musikästhetischer Perspektive scheint mir jedwede Implikation von 'Sprache' in Musik seitens Hörern als individuelle Zuschreibung, als pure Konstruktion von - in unzähligen Phänomenen aufzutreten vermögender - Bedeutsamkeit. In der Folge präsentiert sich mir (Instrumental-)Musik, aus jener Attributionsvielfalt heraus, dialektisch immer 'stumm'.
Text: Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832): einfaches vierstimmiges Chorlied
Da es – auch durch die unzulässig enge Verflechtung von Industrie und Politik – kaum demokratische Möglichkeiten gibt, dem Wahnsinn entgegenzutreten, durch den einige Wenige die Welt mit dem Geschwisterpaar Profitgier und Kriegssucht in Schach halten, drängte es mich als Musiker, mit einem möglichst einfachen Kanon den Appell zu formulieren: Kanons statt Kanonen!
Es war meine Absicht, ein möglichst einfaches, klangvolles, für einen Laienchor überschaubares Stück zu schreiben, in dem trotzdem der Ruf Kyrie eleison (Erbarmt euch; tut doch endlich was!) Gewicht bekommt, indem er sich durch Clusterbildung sozusagen zum Schrei erweitert.
Text: Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832): einfaches vierstimmiges Chorlied
kein Werkkommentar
Diese Lieder sind kleine Augenblicke des Verweilens in der Natur. Der Dichter Fjodor Iwanowitsch Tjuttschew, der im 19. Jahrhundert in Ovstug (Brjansker Gebiet in Russland) seinen Schaffensschwerpunkt hatte, hat mich durch seine unendlich romantischen und malerischen Gedichte über die Natur zu diesen kleinen Liedern inspiriert. Die Stimmführung in den Liedern hier ist mit der Stimmführung der altertümlichen Folklore in Brjansker Gebiet verwandt. Manchmal verzweigt sich eine Stimme in zwei oder drei und kehrt dann wieder zu Einstimmigkeit zurück. So entsteht manchmal auf ganz natürliche Weise eine Vier-bis Neunstimmigkeit, die sich frei entfaltet.
Während meiner Arbeit mit dem Projekt “Landscape Quartet”, habe ich mich oft stundenlang dem Wind ausgesetzt. Ich experimentierte mit Windharfen und Installationen aus Bambusflöten - der Wind hat mich gestreichelt, liebkost, gekitzelt, an mir gerüttelt. Er hat mich durch sämtliche Gemütszustände geblasen: Ich habe gelacht, gespielt, geweint, geschrien. Das Zuspiel für dieses Stück besteht aus Aufnahmen mit diesen ‚Windbegegnungen’. Ich habe zu den Installationen gespielt und oft schien es so, als ob nicht nur ich auf den Wind reagiere, sondern wir miteinander kommunizieren. Als ob er seine eigene ‚Agency’ (engl. für Handlungsfähigkeit/Vermittlung) hat.
Die Glissandoflöte legt sich in den Wind, sie lässt sich umstreicheln und kosen, stellt sich gegen ihn, lässt sich aufrütteln und beruhigen.
Die meisten Aufnahmen für das Zuspiel fanden im Rahmen von „Landscape Quartet“ statt, gefördert vom AHRC, UK und RANK, SE.