2004 gegründet, initiiert, vermittelt und etabliert das Ensemble Quillo besondere Projekte der zeitgenössischen Kunst. Neben Festivals, der Reihe Neue Musik, Musiktheaterproduktionen und Kunstfilmen entwickelt das Ensemble auch außergewöhnliche Aufführungsformate (LandQultour seit 2019, zuFußQultour 2021) und Musikvermittlungsprojekte, die 2011 mit dem Regine-Hildebrandt-Preis ausgezeichnet wurden. In enger Zusammenarbeit mit KomponistInnen sind zahlreiche Werke entstanden, die an brandenburgischen und Berliner Bühnen aufgeführt wurden (Ahead of Struwwelpeter 2019, El Cimarrón 2011, Hans im Glück 2014). Auf dem Hof Quillo hat das Ensemble mit eigenem Konzerthaus und Kino zudem einen Kulturhotspot im ländlichen Raum geschaffen.
Das Ensemble spielt bei den intersonanzen 2021 mit Daniel Göritz git, Franziska Rau kb, Max Renne celesta und Ursel Weiler fl/Ltg.
Daniel Göritz (Gitarre), Franziska Rau (Kontrabass), Max Renne (Celesta), Ursula Weiler (Flöte),
Delay entstand in der Folge meiner Komposition Distanzen, in der der Klang der Instrumente mit verschiedenen Effektgeräten (Delays) verändert wird. Delay basiert auf dieser Idee. Allerdings sollen hier die Musiker selber versuchen, durch ihr Spiel diesen Effekt zu imitieren. Die besondere Herausforderung war jedoch die sehr spezielle Besetzung.
„Pseudorama“ ist ein Videoexperiment für Pseudo-Instrument und Pseudo-instrumentalist, wo der Spieler die Aufgabe bekommt, seine körperausdrücke, klanglos, in Musik zu verwandelt. Diese Ausdrücke werden hinterher elektronisch vertont und somit entsteht eine Wechselwirkung zwischen klangloser Gestik und gestenreichem Klang.
Beschleunigung, Wachstum, Konkurrenz - ein System, das die menschliche Gesellschaft in einen unmenschlichen Wettkampf zwingt, Mensch und Natur krank macht. Für „Accelerando“ gibt es auch keine Partitur im eigentlichen Sinne. Eine Übersichtsskizze, ein Diagramm, an einen Maschinentestlaufprotokoll erinnernd. Daraus sind strenge Fahrpläne für die einzelnen Musikerinnen abgeleitet. Sie bewegen sich in eigenen, stetig steigenden Geschwindigkeiten. Am Anfang ist es noch sehr einfach, gemeinsames Tempo von 30 bpm, schnell läuft aber alles auseinander, individuelle Tempi mit unterschiedlichen Zielgeschwindigkeiten (240, 260, 280 und 300). Vier Lautsprecher geben das Kommando, den Takt für jeder Spieler einen anderen. Die am Beginn sehr schlichten Tonkreisel werden im Verlaufe des Stücks immer komplexer, die ständige Beschleunigung macht das Tempo so rasant, dass die Figuren im letzten Viertel immer schwerer, kaum noch fehlerfrei, eventuell gar nicht mehr spielbar sind. Großer Stress, das Scheitern ist wahrscheinlicher als das Gelingen.
7 unterschiedliche Teile gehen fließend ineinander über. Mit Bass-, Altflöte und Kontrabass herrscht ein dunkles Timbre vor. Der physikalische Vorgang der Bewegung von Luft, der im Titel anklingt, weist neben dem basalen Akt der Erzeugung von Schallwellen, hier besonderes auf die Klänge des Kontrabass hin, der in seinem tiefen Register, die Luftbewegungen plastisch greifbar macht.9