Aleksandra Kaca (geb. 1991), Komponistin, Songwriterin, Managerin und Italienerin. Preisträger des 1. Preises beim 56. Tadeusz-Baird-Wettbewerb für junge Komponisten. Ihre Kompositionen wurden in den USA, Dänemark und Polen aufgeführt („Warschauer Herbst“, Pulsar Festival in Kopenhagen, Panorama Festival in Aarhus, im Europäischen Musikzentrum Krzysztof Penderecki, der Pommerschen Philharmonie, Nowy Teatr). Als Mitglied zweier Improvisationskollektive trat sie in Budapest (mit UNITRA) und bei Containerklang (Köln), Ad Libitum, „Warsaw Autumn“ und dem Warsaw Sanatorium of Sound Festival (mit 19/91) auf. Seit 2019 ist sie Managerin des Hashtag Ensembles. Als Associate Producer arbeitete sie für Quartessence (Royal String Quartet), Słuchy. Tourneekonzerte, Kwadrofonik Festival, Dark Matter(s): Mykietyn & Peszat. Sie schloss ihr Studium an der Universität Warschau mit einem MA in Italienischstudien und an der Fryderyk-Chopin-Musikuniversität in Warschau mit einem MA in Komposition ab (studierte bei Marcin Blazewicz und Krzysztof Baculewski). Außerdem absolvierte sie ein Teilzeitstudium an der Königlichen Musikakademie in Aarhus bei Simon Steen Andersen und Niels Rønsholdt.
Oliver Kaden erfuhr im Dresdner Kreuzchor eine fruhe musikalische Ausbildung. Nach dem Abitur nahm er Unterricht bei Mario Hoff in Weimar, bevor er in Dresden bei Piotr Bednarski Gesang studierte. Der junge Tenor musiziert mit Ensembles wie dem Collegium Vocale Gent unter Philippe Herreweghe, dem Dresdner Kammerchor, dem Dresdner Barockorchester, Musikern der Dresdner Philharmonie u. a. Er sang unter Dirigenten wie Hans-Christoph Rademann, Sir Roger Norrington, Ekkehard Klemm, Ludwig Guttler oder Asher Fisch. Auf der Buhne ist er an den Landesbühnen Sachsen als Pyramus in Pyramus and Thisbe von John Frederick Lampe zu sehen. Auserdem ist er am Mittelsachsischen Theater in Freiberg als Ottokar in Der Zigeunerbaron von Johann Strauss, sowie als Freddy Eynsford-Hill in My Fair Lady von Frederick Loewe engagiert.
Wer in die unbekannten Weiten und Höhen zeitgenössischer Vokalkunst vordringen will, muss AUDITIVVOKAL hören.
Seit 2007 entdeckt das Ensemble mit seinem Leiter Olaf Katzer das musikalische Terrain in ganz unkonventioneller Weise und verblüfft jedes neugierige Ohr.
Die 24 Sängerinnen und Sänger, die in kleinen und großen Besetzungen zusammen wirken, beherrschen neue mikrotonale Klangwelten genauso wie das gesamte Spektrum an vokalen Multiphonics. Instrumentale Partner sind dabei renommierte Klangkörper wie das Dresdner Barockorchester, die Dresdner Sinfoniker, das Ensemble Moto Perpetuo New York oder das Ensemble Interface. Seit dem Ge/su/al/do-Ge/gen/wart-Projekt entdeckt und erforscht das Ensemble auch Alte Musik und bezieht diese in seine Produktionen mit ein. Die besondere Aura des Erstmaligen und Neuen, die das Ensemble mit jährlich etwa 20 Uraufführungen entwickelt, begeistert Publikum und Fachwelt. Durch die intensive ästhetische Auseinandersetzung des Dresdner Ensembles mit den heutigen kompositorischen Sichtweisen für die menschliche Stimme und zahlreiche Kompositionsaufträge an junge wie renommierte Komponisten ist in den vergangenen Jahren die „Neue Dresdner Vokalschule“ entstanden. Die korrespondierende Zusammenwirkung mit verschiedensten Künsten und Wissenschaften ist integraler Bestandteil der künstlerischen Arbeit.
1966 in Braunschweig geboren, lebt in Berlin. Er arbeitet als Komponist, Musiker und Performer.
Er studierte an der HdK Berlin unter anderem bei Heinrich Poos, Dieter Schnebel und Ingeborg Peukert.
Seit 1991 ist er Mitglied der „Maulwerker“. Jüngste Projekte: „Die Musik der Gesten“, „Open Your Ears“, Kontraklang, „Jaja, Oui oui“ (Berlin 2016) „Durst und Frucht“ (Zürich 2017).
Mehrfach war er bei der Leipziger Reihe „Systemkritik-Materialausgbe“ im Grenzbereich zwischen notierter und improvisierter Musik zu Gast.
Seit 2003 arbeitet er mit Roberto Guerra zusammen. Es entstanden der Italo-Pop/Chanson- Abend Strappare una Lacrima, das Kriminal-Musical Un Anno d’Amore, der Liederabend One Night Stand und die aktuelle Show Dreimal die Nabelschnur um den Hals. Zurzeit Arbeit am Theaterstück „Dazwischen“.
Seit 1999 arbeitet er als Musiker und Komponist an verschiedenen Bühnen. Er schrieb Musik für „100 Fragen an Heiner Müller“, „4 ½ Männer und ich“, Floh im Ohr“, „Die Kannibalen“ (Berliner Ensemble), „Spiel“ (Schauspiel Leipzig), „Endspiel“ (Staatstheater Stuttgart), „Die Hermannschlacht“, „Die Hinterhältigkeit der Windmaschinen“ (Theater Osnabrück), „Peer Gynt“, „König Ödipus“, „Die Perser“, „Antigone“ (Staatstheater Mainz), „Leonce und Lena“, „Wir sind noch einmal davongekommen“, „Nathan“ (Theater Heidelberg), „Geliebter Lügner“ (Schlosspark Theater Berlin).
sind Vokalensemble, Musikperformer, Musiktheatermacher, Komponistenkollektiv. Sie sind Spezialisten in den Schnittmengen von Musik und Theater, Musik und Sprache, in der Durchdringung von Musik und Raum, von Klang und Stille. Die Maulwerker kommen aus den unterschiedlichsten künstlerischen Bereichen wie Gesang, Komposition, Performance, intermediale Kunst, Instrumentalspiel, Schauspiel und Regie. Alle Maulwerker sind neben ihren Aktivitäten im Ensemble auch solistisch tätig und verstehen das Ensemble als einen Zusammenschluss einzelner Künstlerpersönlichkeiten.
Maulwerker: Ariane Jeßulat, Henrik Kairies, Christian Kesten, Katarina Rasinski, Tilmann Walzer, Steffi Weismann
Die Hornistin Elena Margarita Kakaliagou (GR/AT) wurde in 1979 in Volos/Griechenland geboren und studierte in Athen (GR), Graz (AT) und absolvierte ihr Master Studium in der Sibelius Akademie (FI), bevor sie sich in 2010 Berlin als Basis ihrer freiberuflicher musikalischen Tätichkeit auswählte. Mit Lehrer wie H. McDonald, E. Joukamo-Ampuja, M.Svoboda, A.Shilkloper und V.Skouras, Master Kurse mit Klangforum, und Ensemble Modern und Inspiration von der folks, jazz, klassik, neue und freie Musik Szene, entwickelte Elena eine Vielfältigkeit in ihren Spielen und musikalischen Ausdruck. Ihr besonderes Interesse gilt der zeitgenössischen Musik und freien Improvisation in Musik, oft in Zusammenarbeit mit anderen künstlerischen Disziplinen.
Sie Mitbegründerin des Rank Ensemble, des Trio PARA, der Duos Kakaliagou/Schmoliner und Guerra/Kakaliagou und Mittglied in den Ensembles Zinc & Copper, Zeitkratzer und Sie nahm Teil in zahlreichen Festivals und Konzertreihen wie Musica /FR, Musica Nova/FI, Randspiele/DE, Maerz Musik/DE, newadits/AT, artacts/AT, Kaleidophon/At, Sound LiveTokyo/JA, Ultima/NY ua und spielte mit Ensembles wie KNM Berlin, United Berlin, Ensemble Linea, Schallfeld Ensemble. Sie wird zu künstlerische Residenzen eingeladen wie MUKU/Tirol, Hotel Pupik/AT und UNCOOL in der Schweiz.
Gordon Kampe wurde 1976 in Herne geboren. Nach einer Ausbildung zum Elektriker, Kompositionsstudium bei Hans-Joachim Hespos, Adriana Hölszky und Nicolaus A. Huber. Außerdem Studium der Musik- und Geschichtswissenschaften in Bochum. Mehrfache Auszeichnungen, darunter der Stuttgarter Kompositionspreis (2007 und 2011), Komponistenpreis der Ernst-von-Siemens-Musikstiftung (2016), Schneider-Schott-Preis (2016), Rom-Preis (Villa Massimo) 2017/18. Seit 2017 ist Kampe Professor für Komposition an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit liegt im Bereich des Musiktheaters. Die Genres reichen von experimentellen Formen und Stückentwicklungen, Recherche-Arbeiten, Installationen, Live-Hörspielen, Werken für Kinder bis hin zur Oper.
Haydn schrieb über 100 Symphonien. Wie soll ich das jemals einholen?
Hilft ja nix. Hier kommen schon einmal 10 Stück.
Abschluss des Soloflötenstudiums an der Hochschule für Musik Detmold bei Janos Balint und an der Bacewicz Musikakademie in Łódź bei Antoni Wierzbiński. Preisträger nationaler und internationaler Musikwettbewerbe in Polen und Deutschland.
In den Jahren 2006-2008 Flötist beim European Union Youth Orchestra. Während seines Aufenthalts am EUYO trat er in der Royal Albert Hall (PROMS), im Berliner Konzerthaus, im Concertgebouw, in der Zürcher Tonhalle und in vielen anderen Konzertsälen in Deutschland, der Schweiz, Italien, Dänemark, Lettland und Kasachstan auf und trat mit Musikerpersönlichkeiten wie Sir auf James Galway, Janine Jansen, Andrey Boreyko und Vladimir Ashkenazy.
Spezialisiert auf Mikroprojekte im städtischen Raum, die mit lokalen Gemeinden realisiert werden. In den Jahren 2010-2012 entstand die Szene „Lokal na Poważnie“, deren Ziel die Popularisierung klassischer und zeitgenössischer Musik war. Im Jahr 2014 trat er mit Mariusz Kłubczuk und Barbara Kinga Majewska in der Konzertreihe „WawaParis1914“ auf, um klassische Musik in den öffentlichen Raum einzuführen. Im Jahr 2015 veranstaltete sie 12 „Dźwiękolory“-Workshops in den Innenhöfen der Warschauer Innenstadt, in denen sie klassische und zeitgenössische Musik für lokale Gemeinden aufführte. Das Projekt „Dźwiękolory“ gewann den Preis „Złote Słoneczniki“ für das beste musikalische Bildungsprojekt in Warschau.
2017 initiierte er in Zusammenarbeit mit dem Pianisten Marek Bracha das Stadtraumfestival „WarszaMuzik“ – eine Reihe musikalischer Interventionen in den Innenhöfen der erhaltenen Mietshäuser des Warschauer Ghettos. Das Festival ist ein Versuch, mit Hilfe von Kammermusik polnischer Juden an die Geschichte Warschaus zu erinnern: Władysław Szpilman, Aleksander Tansman, Tadeusz Kassern, Mieczysław Wajnberg und andere.
Seit 2003 arbeitet Ania Karpowicz aktiv mit Komponisten zusammen und hat zu ihren Erfolgen mehrere Uraufführungen und Dutzende gewidmeter Stücke zählen können.
2014 gründete sie die Kooperative Hashtag Ensemble und leitet deren Arbeit: Sie gibt Konzerte mit Musik des 20. und 21. Jahrhunderts und beteiligt sich an Improvisations- und Bildungsinitiativen. Das Hashtag Ensemble tritt auf Festivals für zeitgenössische Musik auf, spielt aber auch mit Fußgängern auf der Straße und improvisiert in einem alten Wassertank. Die Gruppe hat Improvisationsalben („Visegrad Songs“, #WITKACY) und Repertoirealben (#NetworkMusic, „Trash Music“, „Openings of the (eye)“) für die Labels Requiem Records, DUX und Bołt veröffentlicht.
Hashtag Ensemble is a music cooperative specializing in contemporary music, improvisation and musical education, established and lead by flutist Ania Karpowicz. The ensemble consist of almost 20 young Polish musicians: composers, vocalists, instrumentalists and a conductor from leading cultural institutions. Hashtag Ensemble cooperates with composers and has ordered new pieces from J. Szmytka, A. Zagajewski, A. Stulgińskia, Z. Krauze, among others. The group has performed at numerous festivals, such as POLIN Music Festival, Warsaw Autumn, Sacrum Profanum (Cracow), Tallin Afekt Festival, Poznan Music Spring, Musica Electronica Nova (Wroclaw). Hashtag Ensemble has released several albums: Visegrad Songs (improvised album, 2016), #NetworkMusic (2018), #WITKACY (improvised album, 2018), Trash Music (works of Wojciech Błażejczyk, 2018), Opening of the Eye (works of Lucia Dlugoszewski, 2019), First Command (work of Adam Porębski, 2019), all published with Requiem Records.
Ania Karpowicz – flutes
Adam Eljasiński – clarinets
Wojciech Błażejczyk – electric guitars, live electronics
Marta Piórkowska – violin
Dominik Płociński – cello
Katzer wurde 1935 als Sohn eines Konditors in Niederschlesien geboren. Er legte sein Abitur an der Internatsschule Schloss Wendgräben ab. Er studierte zwischen 1953 und 1959 Klavier, Musiktheorie und Komposition bei Rudolf Wagner-Régeny und Ruth Zechlin an der Ost-Berliner Hochschule für Musik. Von 1957 bis 1958 studierte er bei Karel Janeček an der Akademie der musischen Künste in Prag. Von 1961 bis 1963 war er Meisterschüler von Hanns Eisler, Ruth Zechlin und Leo Spies an der Deutschen Akademie der Künste zu Berlin.
Seit 1963 war er freischaffender Komponist und Musiker in Berlin. Von 1966 bis 1967 war er Musikdramaturg am Erich-Weinert-Ensemble der NVA der DDR. Er arbeitete mit Künstlern wie Johannes „Hannes“ Bauer, Wolfgang Fuchs, Paul Lytton, Phil Minton, Ernst-Ludwig Petrowsky, Radu Malfatti, Phil Wachsmann und der Bläservereinigung Berlin zusammen.
1976 hielt er sich im Studio für elektronische Musik in Bratislava und 1977 in Bourges/Frankreich auf. 1978 wurde er zum Mitglied der Akademie der Künste in Ostberlin gewählt. 1982 gründete er das der Musikabteilung der Akademie der Künste angegliederte Studio für Elektroakustische Musik, dessen künstlerischer Leiter er bis 2005 war.
1986 war er Gastprofessor an der Michigan State University. 1987 wurde er zum Professor ernannt und unterrichtete in der Folge eine Meisterklasse für Komposition an der Akademie der Künste. Er war Mitglied der Akademie der Künste Berlin-Brandenburg, der Freien Akademie der Künste zu Leipzig und der Akademie für Elektroakustische Musik in Bourges, Frankreich.
Bis 1989 war er Vizepräsident des Verbandes der Komponisten und Musikwissenschaftler der DDR. Von 1988 bis 1991 war er Präsident der deutschen Sektion der C.I.M.E. (Internationale Vereinigung für elektroakustische Musik), 1990 Präsident des Musikrates der DDR und von 1990 bis 2001 Präsidiumsmitglied des Deutschen Musikrats. Außerdem war er Gründungs- und seit 2009 Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Elektroakustische Musik.
Zu Katzers Kompositionen gehören Werke für Kammerensembles, Orchesterwerke, Solokonzerte, Opern, Ballette, Puppenspiele und oratorische Werke. Sein Werk umfasst auch elektroakustische Stücke, Hörspielmusik, Multimediaprojekte und Projekte mit improvisierter Musik. Neue Kompositionen sind verlegt bei der Edition Gravis.
Katzer lebte bis zu seinem Tod in Zeuthen bei Berlin. Er starb im Mai 2019 im Alter von 84 Jahren.
Von allen Werken des Abends äußern die Singstücke von Georg Katzer ihre politische Botschaft wohl am deutlichsten. Die von Katzer selbst verfassten Texte kritisieren mit schonungsloser Offenheit eminente Missstände der heutigen Zeit: die Normierung und Durchleuchtung des Menschen, seine (Selbst)Ausbeutung im Kapitalismus, die Sonderrolle der nicht zur Verantwortung gezogenen Banken in der Finanzkrise, die Verantwortungslosigkeit selbsternannter Eliten, aber auch die weitverbreitete allgemeine Tatenlosigkeit. Auch musikalisch zielen die Singstücke auf direkte Verständlichkeit. Ähnlich wie Schenker greift auch Katzer tradierte Mittel der Textausdeutung auf. Das Lied abends, das durch den Verweis auf das berühmte Abendlied von Matthias Claudius mit einer romantischer Nachtstimmung zugleich die Sehnsucht nach nicht vorhandener Ruhe und Frieden beschwört, ist weitgehend von einer ruhigen und kontemplativen Stimmung geprägt. Tote Fabrik ist eine bildhafte Schilderung einer Industriebrache. Auf lautmalerische Weise wird das sanfte Summen des Windes nachgezeichnet, während das nüchterne und ausdruckslose Sprechen nur noch schattenhaft an die ehemalige Werktätigkeit erinnert. In O Mensch! wird der Kontrast zwischen einer emphatischen Humanität und der maschinenhaften (Selbst)Optimierung des Menschen auch musikalisch aufgegriffen. Der eröffnende Ausruf, der auf Friedrich Nietzsches in Gustav Mahlers 3. Symphonie kongenial vertontes Nachtwandler-Lied anspielt, ist eine nachdrücklich gesungene Forderung nach Individualität und Menschlichkeit. Demgegenüber wird die Diagnose einer technizistischen Gegenwart auf nüchtern und kühl gesprochene Weise vorgetragen. Im Gegensatz zu diesen klassischen Formen der Textausdeutung geht Katzer in Stimmungslied und schöngefärbt einen anderen Weg. Die in einem gutmütigen Dreivierteltakt schwingende Musik des Stimmungslieds oder die jazzig anmutenden, groovenden Rhythmen in schöngefärbt konterkarieren die schonungslose Kritik des Textes mit einer beinahe an Kurt Weills Brecht-Vertonungen gemahnenden Weise. Der Verfremdungseffekt der (zu) schönen Musik wird zum Ausdruck eines beißenden Sarkasmus. Katzers dreistimmige Kompositionen entstanden 2010 im Auftrag der Neuen Vocalsolisten Stuttgart für das Projekt „Escalier du chant“, das der Künstler Olaf Nicolai im Jahr 2011 initiierte. Dafür hatten 12 Komponisten jeweils Lieder zu aktuellen politischen Ereignissen komponiert. Die Aufführungen fanden zu verschiedenen Zeiten auf der Treppe der Pinakothek der Moderne in München statt, ohne vorher angekündigt zu werden. Durch das Verlassen des Konzertraums ließen sich also auch zufällige Besucher*innen erreichen, was gerade der irritierenden Widersprüchlichkeit zwischen Text und Musik in Kompositionen wie Stimmungslied und schöngefärbt eine verschärfte Brisanz verlieh.
Im Jahre 1979 hatte ich mit einem Flötenstück + Zuspielband (damals tatsächlich noch "Schnürsenkel") die Reihe meiner
imaginären Dialoge begonnen, die bisher 10 Werke umfasst. Neu an dem sechsten Stück des Zyklus (1997) war der weitgehende Verzicht auf zugespielte, manipulierte Saxophonklänge. Eigentlich ist es nur noch das anfangs und immer wieder erklingende "fis", von dem aus sich die Klänge immer weiter wegbewegen, sowohl in Hinsicht
auf ihren Ambitus als auch auf ihre Sonoristik. Klangliche Umformungen dieses Tones machen mehr und mehr rein elektronisch erzeugtem Material Platz. Der Saxophonpart ist detailliert ausgeführt, allerdings soll der Notentext nicht als eine ultima ratio verstanden werden. Denkbar sind Interpretationen, die den Text als Anregung nehmen, mehr oder weniger frei, aber selbstverständlich im Sinne des Vorgedachten, mit ihm umzugehen. Formal entfaltet sich das Stück aus anfangs einzelnen Tönen um nach großen dynamischen Steigerungen in sparsam gesetzte Aktionen wieder zu verebben.
G. Katzer 2010
Keine Angst vor Pandoras Kiste: Der Kieler Philharmoniker Heiko Maschmann hat einen Pionier der Elektronischen Musik zu einer gleichnamigen Auftragskomposition inspiriert. Georg Katzer reist am 29. Oktober aus Berlin an, um die Uraufführung seines Stücks für Kontrabass und Elektronik zu erleben.
Der 83-Jährige hat eine Bandaufnahme geschaffen, zu der Maschmann auf den tiefen Saiten live die ausnotierte „Klangmaterie hinzuströmen“ lassen will. Katzer möchte damit angesichts einer von den Menschen „verbrauchten Welt“ Klage erheben – und passt so optimal ins aktuelle Konzertprojekt Utopia, das am 29. Oktober im Kieler Opernfoyer Musik und Politik verbinden soll.
(Christian Strehk am 25.10.2018 in den „Kieler Nachrichten –online“)
aus „70 Rheinsberger Solfeggien – ein Flötenbuch für Friedrich II.“ hrsgg. von Ulrike Liedtke, Friedrich Hofmeister Musikverlag
Das Stimmen von Stimmen artikuliert eine Beziehung zwischen unterschiedlichen Körpern. Es kann sie durch unisono binden oder durch mikrotonale Verschiebung ihre Unterschiede verstärken. Und die Resonanz der Stimmen selbst spiegelt den physischen Raum wider, in dem sie sich befinden. „Lichen Verses“ stellt eine Situation vor, in der die Reinheit dieser Beziehungen verschleiert wird, um die Körper der Erde näher zu bringen. Patina-Schichten verkalken sich zusätzlich zu den Singstimmen, während sie sich bemühen, eine verlorene Einheit und Intimität zu artikulieren.
Dieses Stück basiert zum Teil auf dem Gedicht "Blood Soil" von Elsa von Freytag-Loringhoven (1874-1927). Das Gedicht zeigt einen resonanten Klang, der auf verschiedenen Oberflächen einer Hirtenlandschaft reflektiert wird. Ein Prozess, der paradoxerweise zu menschlichen Emotionen zusammenwächst.
Im dictionario lesen wir für oscuro: dunkel, obskur, rätselhaft, schattenhaft, im Fremdwörterbuch für obskur: dunkel, unklar, unbekannter Herkunft, verdächtig.
Das Stück hat kein musikalisches Thema, sein Thema ist das Entstehen und Zerfallen von Ordnungen. Daher das oftmalige Abbrechen, Innehalten, das Zögern oder auch der plötzliche Entschluss, die rabiate Äußerung. Dunkel ist die Klangfarbe der tiefen Streicher und schattenhaft der Beginn des Stückes, schattenhaft auch sein Schluss, es verschwindet im leisen Rauschen der Bögen. Dazwischen ein rätselhaftes "dramma per musica", das sich wie alle Musik der Übersetzung ins Wort widersetzt. Verdächtig?
G. Katzer 2010
Die Noten dieser Komposition von Georg Katzer sind verschollen. Aber der Oboist Maksym Kolomiites hat das Stück aus einer Aufnahme von Burkhart Glaetzner rekonstruiert und aufgeschrieben.
Katzer wuchs im Rheinland auf.[2] Nach dem Abitur studierte er Musik und Psychologie in München, Weimar und Dresden. Bereits während des Studiums gründete er 2007 das Ensemble Auditivvokal Dresden, welches er seitdem künstlerisch leitet und über die Grenzen Deutschlands bekannt gemacht hat.
Von 2008 bis 2012 unterrichtete er das Fach Chorleitung am Dr. Hoch’s Konservatorium in Frankfurt am Main. Seit 2011 ist er als Dozent für Chordirigieren an der Hochschule für Musik Dresden tätig, seit dem Studienjahr 2015/16 in Funktion des Vertretungsprofessors für Chordirigieren. Dabei hat er auch die Leitung des Hochschulchores inne.
Workshops leitete er auf Einladung der Manhattan School of Music in New York, an der Universidad Catolica Santiago de Chile und am Conservatório das Música in Belo Horizonte. Ferner übernahm Olaf Katzer in den letzten Jahren die Intendanz des Meißner Chorfestivals und die Leitung des Jungen Ensembles Dresden.
Über 100 Uraufführungen, weltweite Gastspiele bei zahlreichen Festivals und Rundfunkaufnahmen dokumentieren sein Engagement für die Vokalmusik.
Kaufmann ist die Tochter des Theaterregisseurs Küf Kaufmann und einer Balletttänzerin. Anfang der 1990er Jahre kam Kaufmann mit ihren Eltern als jüdische Kontingentflüchtlinge nach Deutschland. Ein Jahr lang lebte sie in Sachsen-Anhalt in einer Aussiedlerunterkunft, ehe die Familie nach Leipzig zog.
Nach dem Abschluss ihrer Schulausbildung studierte Kaufmann Jazzgesang. Anschließend absolvierte sie ein Studium an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam. Unter dem Künstlernamen Taiga Fox veröffentlichte sie 2015 zwei Minialben mit elektronischer Musik auf Bandcamp.
2015 erschien ihr Debütroman Superposition, die Geschichte der 26-jährigen Jazzmusikerin Izy Lewin in Berlin, Tochter jüdischer Einwanderer aus St. Petersburg. Im gleichen Jahr wurde der Roman mit dem aspekte-Literaturpreis ausgezeichnet. Kaufmann sei es gelungen, „in ihrem Debüt-Roman Superposition in großartiger Weise, die großen Fragen unserer Zeit neu zu stellen“, befand die Jury. Kaufmann schildere „die problematische Existenz ihrer Heldin streng durch deren Augen. Was so entsteht, ist der Sound eines Lebensgefühls“, schreibt Der Spiegel. Für den Rezensenten der Süddeutschen Zeitung besticht der Roman durch Gedankenwut. An manchen Stellen könne man „einen neuen, interessanten Ton wahrnehmen, sprachliche Goldnuggets, die kurz aufblitzen“. Viel zu oft aber setze Kaufmann „allein auf rotziges Pathos und matt gewordene Berlinbilder“.
2018 moderierte Kaufmann auf Deutschlandfunk Nova die Radiosendung How To Russian. Zusammen mit Aurel Mertz moderierte sie ab 2020 den FYEO-Podcast Zentrale Zeitgeist.
Kaufmann lebt in Berlin.
Motoharu Kawashima (川島素晴; Nachname Kawashima; geboren am 12. Januar 1972 in Tokio, Japan) ist ein japanischer Komponist zeitgenössischer klassischer Musik.
Kawashima studierte von 1991 bis 1996 Komposition bei Isao Matsushita und Jo Kondo an der Tokyo National University of Fine Arts and Music.[1] Er gewann den Akiyoshidai International Composition Prize und debütierte 1992 beim Akiyoshidai International 20th Century Classical Music Festival. Derzeit unterrichtet er Komposition am Kunitachi College of Music.
1994 gewann er den Preis für die beste Notation der Darmstädter Internationalen Ferienkurse für Neue Musik.
Seine Partituren werden von der Zen-On Music Company Ltd Limited Baerenreiter veröffentlicht.
Keller studierte 1963 bis 1968 an der Musikhochschule Weimar klassisches Piano und Komposition, beschäftigte sich aber daneben auch mit Improvisations- und Jazzmusik. Von 1968 bis 1971 war er Aspirant von Günter Kochan in Berlin. Seit 1971 kam es zur Zusammenarbeit mit Jazzmusikern; so arbeitete er seit 1974 im Duo mit Manfred Schulze, gründete später dann das Berliner Improvisationstrio bzw. –quartett. Dieses Ensemble gehörte zu den bekanntesten Gruppen der freien Improvisation in der DDR und trat Ende der 1970er erstmals in West-Berlin und auf dem Moers Festival auf. In den 1980er Jahren trat Keller bei den Leipziger Jazztagen auf, spielte aber auch 1985 mit Michael Sell und Carin Levine bei den ersten Jazz-Tagen in Weimar. In seinem aktuellen Quartett (CD von 2005) spielten neben ihm die Geigerin Antje Messerschmidt, der Klarinettist Jürgen Kupke und der Trompeter Uli Weber kompositorisch strukturierte Improvisationsmusik.
Keller war daneben von 1974 bis 1985 an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin als Dozent für Tonsatz und Improvisation tätig. Er hat sowohl Alben mit frei improvisierte Musik veröffentlicht als auch mit komponierter Musik, die Raum für Improvisation lässt. Daneben schrieb Keller auch auskomponierte Werke, die regelmäßig aufgeführt werden. Seine Kompositionen wurden u. a. im Gewandhaus zu Leipzig, im Künstlerhaus Boswil, bei der Musikbiennale Berlin, den Berliner Festwochen, der Klangwerkstatt Mannheim, dem MDR-Musiksommer, dem Ultraschall-Festival Berlin und den Rheinsberger Musiktagen aufgeführt. Zu den Interpreten seiner Werke zählen das Sinfonieorchester Jena, die Hallische Philharmonie, das Ensemble Modern, das Kammerensemble Neue Musik Berlin, das ensemble mosaik, das modern art sextet, das Collegium Novum Zürich und das Ensemble Chronophonie sowie Heinz Holliger, Steffen Schleiermacher, Ingo Metzmacher und Vinko Globokar. Er war auch als Musikpädagoge tätig.
Hermann Keller lebte in Berlin.
Als nach dem Jazz Rough Guide besonders profilierter Vertreter der freien Musikszene der ehemaligen DDR lotete er insbesondere das Verhältnis zwischen zeitgenössischer auskomponierter und improvisierter Musik aus.
Es spielen zwei Instrumente mit fast identischem Tonvorrat, wenn auch mit unterschiedlicher Tonerzeugung. Nach allem, was man von Brüdern weiß, können sie miteinander verkettet sein und dennoch stark auseinander streben. Ich habe das Stück für Dieter Hähnchen im Duo mit Matthias Badczong geschrieben (UA bei den Zepernicker Randspielen 2008).
Der Titel ist hier etwas weniger zutreffend, da der Fagott-Part von einer "Schwester" übernommen wird (Heidi Mockert).
H. Keller 2008
Kellers studierte Musik an den Hochschulen Münster und Detmold. Anschließend war er als Theaterkomponist für die Bühnen in Bochum, Köln, Hamburg, Basel und Wien tätig. Seit 1980 trat er im Duo mit Peter Brötzmann auf. Es folgten Projekte mit Achim Knispel, mit einer eigenen Workshop Band, in Formationen mit Frank Wright, Harry Miller, Willem Breuker und Brötzmann. Ab der Mitte der 1980er Jahre arbeitete er mit Fred Frith, Tony Oxley und Phil Minton. 1989 spielte er im Quartett mit Manfred Schoof, Jay Oliver und Brötzmann. Ab 1990 arbeitete er auch im Trio mit Keith und Julie Tippetts, sowie mit Ernst-Ludwig Petrowsky und Barre Phillips, aber auch mit Manfred Hering und mit Borah Bergman zusammen. Aktuell spielt er mit Petrowsky, Thomas Borgmann und Christoph Winckel (Ruf der Heimat), im Trio Boom Box mit Borgmann und Akira Andō sowie mit Abdourahmane Diop. Seit 2017 spielt Kellers im Kollektiv "N", einem Ensemble dem Susanne Wegener, Theo Jörgensmann, Heinz-Erich Gödecke, Akira Ando, Jens Tolksdorf und Peter Ortmann angehören. Mit Thomas Borgmann und Jan Roder bildet er das Trio Keys & Screws.
Konzerttourneen führten in die meisten Länder Europas, aber auch in die USA, nach China und Sibirien.
Christian Kemper wurde 1969 in Düsseldorf geboren. Er war Jungstudent an der Folkwang-Hochschule Essen/Duisburg bei Martin Schie und studierte bis zur künstlerischen Reifeprüfung bei Thomas Indermühle an der Musikhochschule Karlsruhe. Außerdem schloss er ebendort ein Studium im Fach Musiktheorie bei Bernd Asmus ab und vertritt das Fach seither als Dozent an verschiedenen baden-württembergischen Hochschulen, darunter seit 2001 an der Musikhochschule Karlsruhe. Als Oboist erhielt er darüberhinaus wichtige Impulse durch Peter Veale.
Er ist Mitglied der Initiative für Neue Musik SUONO MOBILE und der Freiburger Ensembles chronophonie, SurPlus und Trio SurPlus. Dem Trio Chambre d'écoute gehört er seit seiner Gründung 2007 an. Zahlreiche Uraufführungen, CD-Einspielungen und Rundfunkproduktionen dokumentieren seine Arbeit und die seiner Ensembles.
Seit 2013 gehört er dem Dozententeam des Forum Nueva Música in Córdoba/Argentinien an.
Trio SurPlus
Christian Kemper – Oboe, Daniel Lorenzo – Piano, Olaf Tzschoppe - Schlagzeug
Trio SurPlus wurde gegründet von Mitgliedern des in Freiburg im Breisgau ansässigen Ensemble SurPlus, das seine Projekte seit der Gründung im Jahr 1992 mit dem Ziel konzipiert, neue und unbekannte Kompositionen unabhängig von deren Stil sowie intellektuellen oder technischen Anforderungen zu interpretieren. Trio SurPlus trat in den folgenden Jahren mit zahlreichen Uraufführungen in Erscheinung und initiierte dabei die Entstehung eines Repertoires für die ungewöhnliche Besetzung mit Oboe, Klavier und Schlagzeug. Konzertreisen und Masterclasses führten das Trio ins europäische Ausland, nach Kanada, in die USA und nach Südostasien, zuletzt 2017 als Ensemble in Residenz am Yong Siew Toh Conservatory of Music in Singapur. Eine CD ist bei der Edition Zeitklang erschienen.
Sein künstlerisches Interesse gilt dem „Dazwischen“, dem Transitären, den Zwischenräumen zwischen Musik und Aktion, Musik und Sprache, Musik und Skulptur, der Durchdringung von Klang und Stille, von Klang und Raum. Sein Fokus richtet sich auf die Körperlichkeit der Klangerzeugung und die Materialität des Klanges selbst.
Kesten ist Spezialist für vokale Experimente und die Performativität von Musik. Er arbeitet mit einem erweiterten Musikbegriff, der Elemente aus Performance Art, konzeptueller Kunst und zeitgenössischem Tanz integriert.
Kesten erhielt Aufträge von Ensembles wie Marinate Fish Impro Committee Beijing, Solistenensemble Kaleidoskop, Maulwerker, Konzert Minimal, Rue du Nord Lausanne, Ensemble Cercles Schweiz, Object Collection New York, AuditivVokal Dresden, Chorakademie Dortmund, WeSpoke London. Neben Instrumentalmusik (Solo, Ensemble) und Chorwerken, komponierte und inszenierte er ortsspezifische Stücke für Berliner Bahnhöfe oder die drei Fahrstühle des Museums Moderner Kunst Wien, abendfüllende Stücke in Bühnenräumen wie Schauspielhaus Wuppertal, Radialsystem V Berlin, Dampfzentrale Bern, Théâtre 2.21 Lausanne oder Ontological-Hysteric Theater New York.
Seine Kompositionen wurden auf Festivals wie MaerzMusik, Labor Sonor Translating Spaces, MusiMars Montreal, musiklos2 Beijing, Sinus Ton Magdeburg, Mikroton Bern, Kunstfest Weimar oder Reihen wie Ontological Experimental Series New York und the wulf Los Angeles gespielt.
Als Vokalist und Performer präsentierte er Solo-Performances für Stimme, Körper, Objekte, Video und Audio/Fieldrecordings in Europa, China, Japan, Kanada, USA.
Kesten erhielt 2015, 2018 und 2022 Arbeitsstipendien des Berliner Kultursenats, Kompositionsaufträge u.a. von der Ernst-von-Siemens-Musikstiftung (2012) und der IGNM Bern (2011). Residenzen u.a. im Künstlerhaus Lukas Ahrenshoop (2000 und 2014), in der Villa Aurora Los Angeles (2007) und der Civitella Ranieri Umbrien (2016).
Seine Inszenierungen Neuen Musiktheaters (Kagel, Schnebel, Cage, Tom Johnson, Makiko Nishikaze, Jacques Demierre, Steven Takasugi u.a.) wurden an der Akademie der Künste Berlin, am Kleinen Schauspielhaus Dresden, Theater Bielefeld, Podewil Berlin, Konzerthaus Berlin, Megaron Moussiki Athen, Festspielhaus Hellerau, Kings Place London, bei den Festivals MaerzMusik Berliner Festspiele, Huddersfield Contemporary Music Festival, Les Amplitudes Schweiz, Tage Théâtre Musical Zürich, Festival des Jardins Musicaux Schweiz u.a. präsentiert.
Er ist Mitglied der Maulwerker und konzipiert die Reihe maulwerker performing music, die Aspekte musikalischer Performativität als Konsequenz eines erweiterten Musikbegriffs untersucht: das kompositorische Material wird auf den Körper, den Raum, die Situation ausgedehnt.
Seit 2006 ist er Co-Kurator der Berliner Reihe Labor Sonor für experimentelle Musik, Film und Performance, Mitherausgeber des Buches „echtzeitmusik berlin. selbstbestimmung einer szene. self-defining a scene“ (2011) und künstlerischer Co-Leiter der Labor-Sonor-Festivals „Translating Music“ (2015), „Moving Music“ (2016) und „Choreographing Sound“ (2018).
Lehraufträge und Gastvorträge in Europa, Israel, China, Nord- und Südamerika.
sind Vokalensemble, Musikperformer, Musiktheatermacher, Komponistenkollektiv. Sie sind Spezialisten in den Schnittmengen von Musik und Theater, Musik und Sprache, in der Durchdringung von Musik und Raum, von Klang und Stille. Die Maulwerker kommen aus den unterschiedlichsten künstlerischen Bereichen wie Gesang, Komposition, Performance, intermediale Kunst, Instrumentalspiel, Schauspiel und Regie. Alle Maulwerker sind neben ihren Aktivitäten im Ensemble auch solistisch tätig und verstehen das Ensemble als einen Zusammenschluss einzelner Künstlerpersönlichkeiten.
Maulwerker: Ariane Jeßulat, Henrik Kairies, Christian Kesten, Katarina Rasinski, Tilmann Walzer, Steffi Weismann
Alexander Keuk (*1971 in Wuppertal) ist Komponist und Musikjournalist. In seiner Heimatstadt Wuppertal erhielt er Ausbildung in Gesang, Klavier, Fagott und Musiktheorie. Nach Abitur, Lehre und Zivildienst studierte er von 1993-99 Komposition an der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ Dresden (Klasse Prof. Hans Jürgen Wenzel). Ein zweijähriges Aufbaustudium (u. a. bei Prof. Wilfried Krätzschmar) schloss sich ebenda an. Keuk trat in Dresden durch Performances mit Tänzern und bildenden Künstlern sowie durch Dirigiertätigkeit hervor und ist seit 1996 auch als Musikjournalist (print/online) tätig. Sein Werkkatalog enthält etwa 70 Kompositionen instrumentaler, vokaler und szenischer Gattungen.
Alireza Khiabani wurde 1984 im Iran geboren. Er studierte dort und in Deutschland Komposition, Klavier (Solo-Klavier, Kammermusik und Liedbegleitung), Dirigieren und iranische Musik. Im Jahr 2020 absolvierte er sein Konzertexamen im Fach Komposition (künstlerisches Doktorat) an der Hochschule für Musik ''Franz Liszt'' Weimar.
Er wurde durch verschiedene Stiftungen gefördert und seine Musik wurde bei einigen Kompositionswettbewerben ausgezeichnet. Zudem erhält er viele Kompositionsaufträge von Ensembles und Orchestern. 2021 erhielt er den Kompositionspreis des Deutschen Musikwettbewerbs für die Komposition "Doppelgänger" für zwei Violoncelli.
Stilistisch gibt es für Alireza Khiabani keine Grenzen. Komponieren bedeutet für ihn das 'Verbinden'' von unterschiedlichen oder auch widersprüchlichen musikalischen Materialien, um daraus eine neue Einheit zu schöpfen. Er glaubt nicht an Musik als eine Wissenschaft, eine Forschung, ein Experiment oder eine Theorie, wo das Ziel die Suche nach neuen Klängen und Techniken ist, sondern an die Musik als ein Phänomen bzw. als eine Form, eine Struktur und eine Gestalt, die aus einem metaphysischen, ethischen, ästhetischen und kollektiven Objekt besteht. Dafür sind eine stetige Harmonie und eine Wechselwirkung zwischen Komponist und Gesellschaft, und die Erkenntnis von der Geschichte in allen Bereichen nötig. Deshalb hat er regelmäßig Kontakt mit Experten in den Fächern Philosophie, Soziologie, politische Philosophie, Literatur, Psychologie und Linguistik. Sein Ziel war und ist, bewusst seinen eigenen Ideen zu folgen und diese zu realisieren.
Alireza Khiabani unterrichtet als Dozent und als Gastdozent, infolgedessen er Vorträge an Universitäten in verschiedenen Ländern hält. Seit 2022 arbeitet er außerdem in einer Grundschule und studiert an der Humbolt Universität in Berlin in den Fächern Rechtphilosophie, Logik, Sonderpädagogik und Mathematik.
Geb. 1943 in Berlin, Grafiker & Klangkünstler, früher nebenberuflich Jazzmusiker, hat in den 70er Jahren angefangen in Tonbandtechnik kleine Klangkunstwerke zu erstellen. In den 90ern hat er diese dann mit Hilfe des Computers weiterentwickelt und gleichzeitig eine Zusammenarbeit mit bildenden Künstlern gesucht. Seither versucht er auch Symbiosen aus Klangkunst und bildender Kunst herzustellen.
Seit 1999 spielt er selbst (haupsächlich live) auf einer Holz-Skulptur des Bildhauers Armin Göhringer, was die Verbindung beider künstlerischen Äußerungen noch enger macht.
Bei öffentlichen Auftritten wird oft auch ausgesuchte Lyrik zwischen seinen Klangkunst-Miniaturen gelesen (José F. A. Oliver), oder Tänzer (Katharina Resch, Piotr Tomczyk) setzen die Klänge in Bewegungen um. Auf diese Weise wird sogar eine Symbiose aus drei oder gar vier Kunstrichtungen angestrebt.
Es gab auch schon öffentliche Konzerte mit spontanen Improvisationen mit anderen Musikern und Klangkünstlern wie z.B. Thomas Gerwin, Ivo Berg, Dietrich Petzold, Susanne Stelzenbach, Uygur Vural.
Klangkunst (auch Audiokunst oder, aus dem Englischen entlehnt, sound art) bezeichnet die intermedialen Kunstformen, in denen Klänge mit anderen Künsten und Medien zu einem Kunstwerk verschmelzen. Der Klangkunst können aufgrund des unterschiedlichen Zusammenspiels von Klang, Raum, Zeit, Bewegung und Form künstlerische Arbeiten wie Klangskulpturen, Klanginstallationen, Musikperformances sowie medienkünstlerische Arbeiten mit Hörspiel, Feature, Video oder Computernetzen zugeordnet werden.
Während mit dem deutschen Begriff Klang im Allgemeinen das Ergebnis musikalischer Komposition verbunden wird (siehe Klangkomposition), schließt der englische Begriff Sound auch das (Alltags-)Geräusch mit ein, welchem in der Klangkunst eine besondere Bedeutung zukommt. (Alltags-)Geräusche finden dort eine ebenso häufige Verwendung wie instrumental erzeugte Klänge oder Töne.
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Peer Kleinschmidt wurde 1982 in Braunschweig/Deutschland geboren, wo er nicht nur seine Leidenschaft für das Klavier entdeckte, sondern auch für die musikalische Improvisation und Komposition.
Er wurde von Richie Beirach in Jazz-Piano und Komposition an der Hochschule für Musik “Felix Mendelssohn Bartholdy” in Leipzig/Deutschland und von Mikhail Alperin in Improvisation an der “Norges musikkhøgskole“ in Oslo/Norwegen unterrichtet.
Im Jahr 2012 erhielt er sein Diplom als Filmmusikkomponist an der Filmuniversität Babelsberg “Konrad Wolf“ in Potsdam/Deutschland.
Neben seiner Arbeit als Komponist für Film- und Instrumentalmusik begleitet Peer Kleinschmidt Stummfilme an der Welte-Kinoorgel im Filmmuseum Potsdam und arbeitet als Produzent für die Deutsche Pop Band “Chapeau Claque” und die Sängerin “Emma Mai”.
Er arbeitet und lebt in Berlin/Deutschland.
Die für diese Aufführung eingesetzte Filmmusik ist offen instrumentiert. Wir spielen sie zum Beckett-Film mit Orgel, Posaune,
Sopransaxophon und Altosaxophon.
M. Wenninger 2010
"Film" ist ein US-amerikanischer Kurzfilm aus dem Jahr 1965 nach einem Drehbuch des irischen Dramatikers Samuel Beckett - ein Schwarzweißfilm ohne Dialoge und Begleitmusik. Die einfache Handlung des Films basiert darauf, dass die Kamera als
beobachtender Akteur in den Film einbezogen ist. Den Protagonisten, gespielt vom gealterten Stummfilmstar Buster Keaton,
bezeichnet Beckett mit O für object, die den Protagonisten verfolgende Kamera bezeichnet er mit E für eye. Der Film spielt
mit den beiden Perspektiven und handelt letzten Endes von der Unausweichlichkeit der Selbstwahrnehmung und davon, dass man dem eigenen Dasein nicht entfliehen kann.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Film
Koch studierte zunächst am Konservatorium der Stadt Wien (heute Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien), später an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart und ab dem Jahr 2000 an der Hochschule der Künste in Berlin.
Seit 1997 ist er auf dem Gebiet der Jazz- und Improvisationsmusik aktiv. Er arbeitete mit Musikern wie Hermeto Pascoal, Frank Gratkowski, Ingrid Laubrock, Satoko Fujii, dem Andromeda Mega Express Orchestra, Peter Fox (Stadtaffe, Live aus Berlin), den Beatsteaks und Nils Frahm zusammen. Mit dem Bassisten und Komponisten Christian Weber bildete er das Duo Space Madness, das zwei CDs veröffentlichte.
Weiterhin spielte er in der Band Olaf Ton um den Saxophonisten und Komponisten Benjamin Weidekamp und in Animate Repose von Tilo Weber. Er gründete ein eigenes Quartett mit Michael Hornek, Andreas Lang und Andi Haberl. Er spielte Konzerte und Festivals in Europa, Südamerika, Asien und Afrika. Zu hören ist er u. a. auch auf Peter Ehwalds Album Septuor de grand matin (2019).
Koch bewegt sich in einer Vielzahl von Genres und Ausdrucksformen. Dies führte zu Projekten, die Musik mit anderen Kunstformen (Tanz, Bildende Kunst, Sprache) verschmelzen. Seit 1998 arbeitet er mit dem Sprechkünstler Christian Reiner zusammen und wirkt an Theater- und Hörspielproduktionen mit. Im Projekt Ritsche, Zast & Marien bringen Koch, der Künstler ZAST und Christian Marien Musik und Malerei zusammen auf die Bühne und zeigen verschiedene Wege der Kommunikation dieser beiden Kunstformen. Weiterhin spielte er mit Seeed auf deren Album Next! (Warner Music Group 2005).
Das Ensemble entstand am 30. November 2022 anläßlich des VR-Raum-Testkonzertes
Der Sohn spanischer und russischer Einwanderer besuchte das London College of Music und studierte an der Royal Academy of Music ab 1977 Violine bei Clarence Myerscough und ab 1978 mittelalterliche bzw. elektronische Musik bei Michael Graubart und Hugh Davies und Komposition bei Stanley Glasser.
Von 1982 bis 1985 arbeitete er als Schauspieler und Komponist, danach leitete er bis 1987 das London Musicians Collective. Er gründete 1987 The Scoop Music-Theatre Compagnie, 1988 Harbin’s Bed und 1992 das Media Luz Ensemble. Anfang der 1990er Jahre organisierte er mehrere multimediale Projekte in London, bevor er 1995 nach Berlin übersiedelte.
Alex Nowitz, Stimme (als Gast)
Hanno Koloska studierte an der Hochschule für Musik "hannes Eisler" Berlin bei Prof. F. Finsch und absolvierte sein Konzertexamen "mit Auszeichnung".
Er belegte Meisterkurse u.a. bei Klaus Thunemann und Sergio Azzolini.
Weiterhin ist er Mitglied im Gustav Mahler Jugendorchester unter Claudio Abbado. Er ist auch Stipendiat der Stiftung "Villa Music" und der Studienstiftung des deutschen Volkes.
Julia Rattei (Violine) ist als Gast in dieser Besetzung
Udo Koloska ist Medienkünstler, Komponist für Bühnenmusik und Performer im Bereich der experimentellen und elektronischen Musik. Er hat an der Universität Potsdam und der UdK Berlin studiert und lebt in Potsdam und Berlin. Seine installativen Arbeiten reflektieren die Medialität von Klang und Video. Er erforscht und experimentiert mit der technischen Materialität von Medien und ihrer Beziehung zur Realität zwischen dem Moment der Aufzeichnung und medialer Präsentation als ästhetisches Ereignis. Auf verschiedenen Ebenen ist die Zeit und das Verhältnis zum Jetzt und Nicht-Jetzt ein wesentlicher Ankerpunkt.
Burkhard Kosche, geboren in Weimar, bekam seine erste musikalische Erziehung im Kindergarten. Während der Schule spielte er sehr schlecht Fußball, weswegen er lieber Violine übte. Später absolvierte er ein Gesangsstudium an der Hochschule für Musik Dresden. Er trat in der Oper Chemnitz und der Semperoper auf und ist Sonderpreisträger der Lotte-Lehmann-Woche. Bei der Serkowitzer Volksoper sang er in „Müllerbursch und Zauberflöte“ den großen Zauberer Sarastro, spielte aber auch den kleinsten von Schneewitchens sieben Zwergen. Unter der Regie von Dominik Wilgenbus spielte er bei der Kammeroper München in „Die Lustigen Nibelungen“ und „La Cenerentola“ und ist als Butler in „Charleys Tante“ zu sehen.
Zur Zeit ist er im Chor der Bayerischen Staatsoper engagiert.
Wer in die unbekannten Weiten und Höhen zeitgenössischer Vokalkunst vordringen will, muss AUDITIVVOKAL hören.
Seit 2007 entdeckt das Ensemble mit seinem Leiter Olaf Katzer das musikalische Terrain in ganz unkonventioneller Weise und verblüfft jedes neugierige Ohr.
Die 24 Sängerinnen und Sänger, die in kleinen und großen Besetzungen zusammen wirken, beherrschen neue mikrotonale Klangwelten genauso wie das gesamte Spektrum an vokalen Multiphonics. Instrumentale Partner sind dabei renommierte Klangkörper wie das Dresdner Barockorchester, die Dresdner Sinfoniker, das Ensemble Moto Perpetuo New York oder das Ensemble Interface. Seit dem Ge/su/al/do-Ge/gen/wart-Projekt entdeckt und erforscht das Ensemble auch Alte Musik und bezieht diese in seine Produktionen mit ein. Die besondere Aura des Erstmaligen und Neuen, die das Ensemble mit jährlich etwa 20 Uraufführungen entwickelt, begeistert Publikum und Fachwelt. Durch die intensive ästhetische Auseinandersetzung des Dresdner Ensembles mit den heutigen kompositorischen Sichtweisen für die menschliche Stimme und zahlreiche Kompositionsaufträge an junge wie renommierte Komponisten ist in den vergangenen Jahren die „Neue Dresdner Vokalschule“ entstanden. Die korrespondierende Zusammenwirkung mit verschiedensten Künsten und Wissenschaften ist integraler Bestandteil der künstlerischen Arbeit.
Péter Kőszeghy (* 2. September 1971 in Balassagyarmat) ist ein ungarischer Komponist und Musikpädagoge.
Kőszeghy wurde 1971 im ungarischen Balassagyarmat geboren. Er besuchte von 1985 bis 1989 das Béla-Bartók-Gymnasium für Musik in Miskolc, wo er Querflötenunterricht erhielt. Er studierte von 1989 bis 1992 Querflöte und Musikpädagogik an der Pädagogischen Fakultät der Franz Liszt Musikhochschule in Győr. Zusätzlich nahm er privaten Kompositionsunterricht bei Attila Reményi und Endre Olsvay. Von 1992 bis 1993 war er Mitglied der „Gruppe Junger Komponisten“ (Fiatal Zeneszerzők Csoportja (F.Z.CS.)) in Budapest.
Im Jahr 1993 siedelte nach Deutschland aus und studierte bis 1999 Komposition bei Paul-Heinz Dittrich und Elektronische Musik bei Andre Bartetzki am Studio für Elektroakustische Musik (STEAM) der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin. Von 2000 bis 2001 besuchte er die Kompositionsklasse von Hans Zender an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main. Er wohnte Seminaren von Edisson Denissow, Gerhard Stäbler, Mathias Spahlinger und Friedrich Goldmann bei. Zudem war er Gast bei den Darmstädter Ferienkursen.
Seit 1999 lebt er als freischaffender Komponist und Musikpädagoge in Berlin. Seine Werke wurden unter anderem von dem Helsinki Philharmonic Orchestra, der musikFabrik, dem Kammerensemble Neue Musik Berlin, dem Ensemble Sortisatio, dem Ensemble Zagros und dem Ensemble Aleph aufgeführt. Seit 2004 ist das Gesamtwerk von Kőszeghy bei der Edition Juliane Klein verlegt. 2009 war er Composer in Residence von Deutschlandfunk und der Kunst-Station Sankt Peter.
2002 war er Dozent beim Förderkurs „Jugend komponiert“ in der Musikakademie Rheinsberg, 2008 bei den Weimarer Frühjahrstagen für zeitgenössische Musik und seit 2009 beim KlangNetz Dresden und der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden.
Kőszeghy ist Mitglied im Brandenburgischen Verein Neue Musik, seit 2007 bei musik21 und seit 2009 im Forum Zeitgenössischer Musik Leipzig.
Seit 2015 befasst sich Kőszeghy neben seiner kompositorischen und pädagogischen Tätigkeit mit den Studien der Naturheilkunde, Pflanzenheilkunde bei Impulse e.V., Schule für freie Gesundheitsberufe. Seit 2018 leitet er die Kompositionsklasse an der Musikschule Reinickendorf, Berlin. 2018 gründete er gemeinsam mit seinem Kompositionsschüler Fabian Blum das Ensemble HDES für Aktuelle Musik, Berlin und ist Initiator und Organisator des Festivals „Aktuelle Musik“ der Musikschule Reinickendorf, Berlin.
Wikipedia
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hörst du den ruf nicht
des gotts, die arme, der
stumpf & der sack, dem
eingeweidgott verfallen
dem stammler
: du hörst.
der laut ist blau
& dumpf, eine beule
unter der kopfhaut.
es quillt, es treibt
die milch aus dem rumpf
: hohe fontäne, spasmus. die
rose züngelt aus lippen.
glänzenden augs schielt sie
auf den im erdhaar
verankerten pflock
ohne mund.
(aus: Marcus Roloff "gedächtnisformate"
Gedichte, gutleut verlag, frankfurt am
main & weimar 2006)
BOT (ung. „Stab“) ist der Übertitel eines aus 11 Stücken bestehenden Zyklus, von dem heute Abend aber nur ein Teil erklingen wird. Das gesamte Werk selbst hat als Thematik die Personen des ungarischen Schamanentums: die einzelnen Stücke erhielten Titel wie „Holdapò“ (Mondvater), „Vìzanyò“ (Wassermutter) und „Kapanyànyi Monyòk“ (ein unübersetzbarer Name des Teufels). Es sind verschiedene Personen, teilweise auch aus alten ungarischen Märchen, die durch die Musik ins Leben gerufen werden. Die Energien, die hinter den Personen stecken, werden durch die Musik und den Klang ins Hörbare transformiert. So entstehen kleine Rituale, die die Zuhörer verzaubern und in andere Ebenen des Seins transportieren. Das Werk ist für das Duo „Samodai&Szìves“ entstanden.
(1998) wurde in Wrocław (Polen) geboren. Seit 2016 begann Marta Komposition bei Prof. Grażyna Pstrokońska-Nawratil und Barockvioline bei Zbigniew Pilch an der Hochschule für Musik Karol Lipiński Wrocław zu studieren. Mit 19 Jahren erhielt sie ein Auslandsstipendium (Erasmus+, Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar). Nach dem Erasmus-Stipendium kehrte sie nach Weimar zurück und studiert seit 2019 Komposition bei Prof. Michael Obst. Sie arbeitet mit renommierten Ensembles: u.a. Multimediales Improvisationsensemble Thüringen, Staatskapelle Weimar, I SOLISTI – Belgian wind ensemble Antwerp, Ensemble via nova, Radius Ensemble, Juventas New Music Ensemble. Sie wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet - u.a. International Kompositionswettbewerb; 2017 iMelody (Plano, USA), 4. Nation. Komponistenwettbewerb Piotr Perkowski Toruń (2018, Polen), Frost School of Music Ensemble Ibis Competition (2021, Miami USA).
Conexiones (2021) bedeutet auf Spanisch Verbindungen, und das ist die Hauptidee des Stücks. Die Verbindungen sind zwischen den Instrumenten, erscheinen aber auch als eine Verbindung zur Natur. Das Werk ist eine Collage, in der die Elemente schnell wechseln, sich aber immer noch auf die Hauptidee beziehen. Zwei wichtige Elemente, die in dieser musikalischen Collage auftauchen, sind Inspirationen aus Südamerika - Vogelgesang und traditioneller Tanz aus Ecuador: San Juanito. Das Stück wurde für das Ensemble via nova geschrieben.
Studium im Fach Klavier an der HS für Musik „Hans Eisler“ Berlin
Studium im Fach Musikwissenschaften an der „Humboldt-UNI“ Berlin
Lehrauftrag an der FilmHS „Konrad Wolf“ Potsdam
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Lovesong is an expression of love to single sounds. Each sound is treated with great care: bound together into inter-waving phrases, transformed to pure intensity or colored with extreme delicacy.
The piece is written for Italian duo Annamaria Morini - Enzo Porta. The première took place in Tallinn, in February 2011 by duo Morini-Porta.
Zbigniew Kozub wurde 1960 in Stettin geboren. Er studierte Komposition bei Prof. Florian Dąbrowski an der L. J. Paderewski-Musikakademie in Posen (1985).
Von 1990 bis 1996 Prodekan und von 1996 bis 2002 Dekan der Fakultät für Komposition, Dirigieren und Musiktheorie. Zwischen 1992 und 1999 war er Präsident der Posener Zweigstelle der Gesellschaft Polnischer Komponisten und Direktor des Internationalen Festivals für zeitgenössische Musik „Posener Musikalischer Frühling“ (seit 2007). Derzeit ist er Mitglied des Vorstands der Polnischen Komponisten ' Union. An der Universität der Künste in Posen leitet er die Fakultät für Filmmusik im Bereich Animation. Seine Kompositionen haben zahlreiche Preise nationaler und internationaler Wettbewerbe gewonnen.
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Ernst Krenek, geboren 1900 in Wien, durchlebte fast das gesamte 20. Jahrhundert; er starb, 91-jährig, im amerikanischen Exil. Ja, „Exil“ ist wohl der berechtigte Ausdruck, hätte er doch nach dem Zweiten Weltkrieg durchaus in seine Heimat zurückehren können. Dass er dies nur zögerlich, und immer für kurze Zeit, tat, mag wohl daran gelegen haben, dass er sich in Österreich nicht mehr heimisch fühlte, zumal die dringende Bitte seitens der Vertreter des Musiklebens, sich wieder in Wien nieder zu lassen, ausgeblieben ist. Gleichzeitig fühlte er sich auch in Amerika fremd, trotz vieler Erfolge, langjähriger, aktiver Unterrichtstätigkeit und einer amerikanischen Frau. Ein mitteleuropäisches Schicksal, das er mit zahlreichen Emigranten teilte.
Ernst Kreneks Leben war, dank der Vielfalt seiner Begabungen, seinem unstillbaren Interesse an allem Neuen, seinem ungeheuren schöpferischen Drang und den historischen Entwicklungen, die sein Tun beeinflussten, ein außerordentlich reiches.
Es ist nicht von ungefähr, dass seine Autobiographie, die mit 1937, dem Beginn seines Exils, aufhört, 1000 Seiten ausmacht. Er besaß die Fähigkeit, alles, was um ihn herum in der Kunst und in der Politik passierte, genauestens zu beobachten, in sich aufzusaugen, Schlüsse aus dem Wahrgenommenen zu ziehen, diese zu verarbeiten. Außerdem war er ein begnadeter Schriftsteller, der die Libretti seiner Opern selbst verfasste, und ein vielbeschäftigter Mitarbeiter der Musikblätter des Anbruchs, jener Zeitschrift, die von seinem Verlag, der Universal Edition, herausgegebenen wurde.
Suite-case II for trombone explores the extremes of sonic expression on both energetic level and in terms of technical qualities of the instrument. Rapid shifts between dynamic contrasts and textures reaching from the most agile rhythms to almost timeless rests guides the musician and the listener to the limits of perception where new horizons start to emerge. The utmost, almost unbearable intensity opens up space for different sensibility.
Artur Kroschel wurde 1973 in Szamotuły (Polen) geboren. Er studierte Komposition an der Musik-Akademie in Posen bei Jan Astriab und schloss sein Studium mit Auszeichnung ab; außerdem studierte er elektronische Musik bei Lidia Zielińska. 1999 erhielt er ein Stipendium des Polnischen Ministeriums für Kultur und Künste, im Jahr 2000 gewann er den Davidoff Young Composers Award. Er war Teilnehmer des International Course of Contemporary Music “Kraków-Stuttgart” in Kraków und des International Workshop of Multimedia Art in Skoki (Polen).
kein Werkkommentar
Hubert Kross ist gebürtiger Leipziger; hier erlebte er noch als Kind den zweiten Weltkrieg, studierte an der Hochschule für Musik mit dem Hauptfach Tonsatz. Er schuf ein umfangreiches kompositorisches Oeuvre mit den Schwerpunkten Orchester- und Kammermusik sowie Vokalmusik, wofür er auch mehrfach mit Kompositionspreisen ausgezeichnet wurde; als Dirigent arbeitete er mit mehreren Orchestern und an den Theatern in Senftenberg, Bernburg, Döbeln, Rostock und Cottbus, sowie am Sorbischen Nationalensemble in Bautzen; als Lehrer für Klavier und Musiktheorie war er u.a. am Konservatorium Cottbus, an der Hochschule für Musik Dresden und von 1997 – 2018 an der Musikschule Südschwarzwald tätig; dies führte ihn nach Freiburg im Breisgau, wo er heute lebt. Er ist weiterhin Mitglied des BVNM´s, daneben des Deutschen Tonkünstlerverbandes und im Verein Mehrklang.
2021 starb er in Freiburg im Breisgau.
Aussagen über die Hoffnung I: Über die ungewisse Hoffnung
Aussagen über die Hoffnung II: Über die Erwartung
Aussagen über die Hoffnung III: Über die Zuversicht
Ein neuer Sommer, eine neue Zeit,
. gut Zuversicht, Erwartung dann,
gefallen mir im Widerstreit,
weil ich von neuem hoffen kann.
(Walther von der Vogelweide, neudeutsch von Richard Schaeffer.)
Das vorangestellte Motto spricht drei Schattierungen eines Gefühls – der Hoffnung – an und initiiert somit eine Kompositionsweise, die weniger auf Kontraste als auf Nuancen abzielt.
( < Die Rettung des Denkmals Peter I. > - Neufassung 1996/99 )
Während der Belagerung Leningrads durch die Hitlerarmee retteten die Frauen und Kinder der Verteidiger das Denkmal Peters I. Unterm Einschlag der Granaten schützten sie es, indem sie es mit Sand überdeckten. Das Denkmal, indem es unsichtbar wurde, rettete seinen Bestand, wurde sichtbar für kommende Generationen.
Für die Menschen, Belagerte und Belagerer, war gleicher Schutz nicht gegeben. Den vielen vergeblichen Opfern ist dieser Epitaph gewidmet.
Paweł Kruczek (ur. 1983) – polski skoczek narciarski. Dwukrotny uczestnik mistrzostw świata juniorów (2000, 2001). Medalista mistrzostw Polski.
2. Preis in der Altersgruppe 1
Andreas Krüger ist 1963 in Berlin geboren. Er selbst spielte seit 2006 Tenor- und Baritonsaxophon in kleineren Hobby Jazzbands. 2008 fing er an, sich autodidaktisch mit der Harmonielehre, im Besonderen mit der Jazz-Harmonielehre auseinanderzusetzen und erste Arrangements zu schreiben. Seine Kenntnisse hat er von 2013-2016 im Fach Arrangement bei Dietrich Koch vertieft.
Von 2016- 2020 hatte er Kompositionsunterricht bei Dr. Stefan Johannes Walter und seit 2020 weiterführende Kompositionsstudien bei Péter Köszeghy. 2019 belegte er beim 31. Siegburger Kompositionswettbewerb einen dritten Platz. Im gleichen Jahr wurde eines seiner Werke beim Festival für „Aktuelle Musik“ der Musikschule Reinickendorf in Berlin uraufgeführt.
Um meine Ideen umzusetzen, lasse ich mich bei beim Komponieren intuitiv und emotional leiten, bin aber auch immer auf der Suche. Wichtig für mich ist immer, dass mich das Stück bewegt. Auf diese Reise soll auch der Zuhörer immer ein Stück weit mitgenommen werden. Wobei mir bewusst ist, dass jeder je nach eigenem Kontext, aus seinem eigenen Kosmos heraus, ganz andere Emotionen haben kann.
Bei Finatrus handelt es sich um ein kurzes Stück, bei dem mich vor allem die Besetzung Trompete und Percussion besonders gereizt hat. Ganz besonderen Dank an das „Duo Samodai- Szives“, dass sie dieses Stück im Rahmen des Festivals uraufführen.
Christina Kubisch (geb. 1948), gehört zur ersten Generation der Klangkünstler. Sie trat schon früh mit Projekten im Schnittfeld von Bildender Kunst, Medien und Musik in Erscheinung. In den 70er Jahren waren es genderkritische Video-Performances, gefolgt seit Beginn der 80er Jahre von raumbezogenen Installationen mit oft selbstentwickelten audiovisuellen Techniken wie magnetischer Induktion, UV-Licht und Solartechnik. 2003 begann sie die Serie der "Electrical Walks", bei denen das Publikum mit speziellen Kopfhörern die sie umgebenden elektromagnetischen Felder hören kann. Christina Kubisch war Professorin für audiovisuelle Kunst in Berlin, Paris und Saarbrücken. Seit 1997 ist sie Mitglied der Akademie der Künste Berlin. Ihre Arbeiten werden seit den 70er Jahren international präsentiert.
Nach anfänglicher Ausbildung zur Pianistin studierte Kubo in den siebziger Jahren in Wien Komposition bei Roman Haubenstock-Ramati, Erich Urbanner und Friedrich Cerha. 1980 setzte sie ihre Studien bei Helmut Lachenmann fort. 1985 zog sie nach Berlin, wo sie seither überwiegend lebt.
Kubo ist vor allem als Opernkomponistin hervorgetreten; insgesamt umfasst ihr Werk rund 120 Kompositionen. Ihre Themen entstammen bevorzugt der japanischen Literatur und Mythologie. Ihre erste Oper Rashomon basiert auf einer Erzählung von Akutagawa Ryūnosuke, die auch Akira Kurosawa als Vorlage für seinen gleichnamigen Film diente. „Uraufgeführt beim steirischen herbst in Graz, setzt sich die Oper auf faszinierende Weise mit Facetten des Wahrheitsbegriffes auseinander.“ Für die zweite Oper, Osan, stand ein Theaterstück des Samurai-Dichters Chikamatsu Monzaemon Pate. Doch auch aktuelle Ereignisse finden in Kubos Œuvre ihren Niederschlag. Zuletzt schrieb sie nach dem verheerenden Tōhoku-Erdbeben in Japan im März 2011 die Sanriku-Lieder nach Gedichten von Meiko Matsudaira.
Ihre Musik „ist bei aller Widerborstigkeit auf Verständigung ausgelegt. In vielen ihrer Stücke wird das Verhalten von Menschen in sozialen Zusammenhängen thematisiert.“ Während ihre Vorlagen oft dem japanischen Kulturkreis entstammen, steht sie musikalisch ganz in der Tradition der europäischen Moderne. „Komposition als Expedition ins Ungeordnete und Unbekannte, abseits von ästhetischer Reinheit und stilistischer Einheit.“ Kubos Werk ist gekennzeichnet durch stilistische Vielseitigkeit bei gleichzeitiger biographischer Kontinuität und einer vorherrschend dramatischen, expressiven Musiksprache.
Sie ist Mitbegründerin und künstlerische Leiterin von YACOB, dem Young Asian Chamber Orchestra Berlin.
"Komponieren ist ein Akt einer Reise. Sogar eine Reise ganz allein. Auf der Fahrkarte steht der Name des Zielbahnhofs. Kommt man dort an, hat man schon eine neue Fahrkarte in der Hand. Man denkt immer nur daran, aufzubrechen. Das ist nicht mit Unzufriedenheit zu verwechseln. Die innere Neugier treibt einen zu einer weiteren Reise, obwohl diese Reise in ein Labyrinth führen könnte."
M. Kubo
Klaus Kugel studierte an der münchener jazzschule und arbeitete als musiker in studios, für theater-, film- und tv-produktionen + seit 1986 mitglied des "michel pilz/itaru oki-quartetts" + seit 1989 spielt er mit petras vysniauskas und seit 1994 mit theo jörgensmann + weiterhin zusammenarbeit mit reiner winterschladen, vladimir chekassin, tomasz stanko, zbigniew namyslowski, perry robinson, kenny wheeler, wolter wierbos, charlie mariano, karl berger, john tchicai, lee konitz usw. + teilnahme bei den bedeutendsten jazz-festivals weltweit.
Betina Kuntzsch ist als Tochter der Modegestalterin Ingrid Kuntzsch (1932–1994) und des Architekten Dietmar Kuntzsch in Berlin-Prenzlauer Berg aufgewachsen. Sie studierte ab 1983 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, wo sie 1988 als erste und einzige Studentin zu DDR-Zeiten ihr Diplom mit einer Video-Arbeit abschloss. Nach dem Examen arbeitete sie für das Jugendprogramm Elf 99 des DDR-Fernsehens. Betina Kuntzsch lebt und arbeitet in Berlin.
Jan-Peter Kuschel, geboren in Magdeburg, studierte von 1978-1982 Violoncello an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin bei Elena Michailez Ameln. Von 1982-2000 war er zunächst stellvertretender Solocellist, später Solocellist der Brandenburgischen Philharmonie Potsdam. Seit 2001 ist Jan-Peter Kuschel Mitglied der Kammerakademie Potsdam.
Julia Rattei (Violine) ist als Gast in dieser Besetzung