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PERSONEN

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Ikeya, Yoriko        Musiker

Yoriko Ikeya (Klavier)


Yoriko Ikeya

kam mit abgeschlossenem Hochschulstudium der Toho-Gakuen Music University Tokyo nach Berlin, um ihr Studium an der Universität der Künste bei Prof. Erich Andreas und Prof. Klaus Hellwig fortzusetzen. 1988 schloss sie ihr Studium mit der Konzertreife ab und trat eine Stelle als Dozentin an der Universität der Künste Berlin an. Sie gewann unter anderem den 1. Preis des Wettbewerbes „New Pianists for New Music“ in Brüssel. Sie hat mit vielen bedeutenden zeitgenössischen Komponisten zusammengearbeitet und über 300 Werke uraufgeführt. Sie ist Mitbegründerin des modern art ensembles und Mitglied des Ensembles UnitedBerlin.


Mitwirkung im Ensemble: "modern art ensemble" in der Besetzung: 2020/08
Beschreibung:


Ioachimescu, Călin   (*1949)    Komponist

Călin Ioachimescu

*1949

Călin Ioachimescu

1949 in Bukarest geboren, rumänischer Komponist. Er studierte am Bukarester Musikuniversität Komposition bei Ștefan Niculescu. 1982 und 1984 besuchte er die Internationalen Ferienkurse für Neue Musik in Darmstadt. 1985 hat er eine Bildung in Musikinformatik am „Institute de Recherche et Coordination Acoustique-Musique“ (IRCAM) Paris gemacht. An der rumänische Avantgarde vielfältig beteiligt, insbesonder auf der Ebene der Komposition mit Obertönen, sucht sich jedoch Ioachimescu geduldig seinen separaten, eigenen Weg. Seine Werke wurden in Rumänien, Frankreich, Deutschland, USA, Kanada usw aufgeführt. Preise: Rumänichen Komponisten Verbandes, Darmstadter „Kranichsteiner Preis“ 1984 und „George Enescu Preis“ 1995 der rumänischen.


 Aufgeführte Werke von Călin Ioachimescu:

TETRA-CHORDS (2015) für Flöte, Geige, Cello, Klavier
aufgeführt am: 22.08.2020 in Potsdam Kunsthaus sans titre / Raum U
im Konzert: Ensemble devotioModerna bei intersonanzen 2020

Wie der Name bereits andeutet, basiert die gesamte Textur auf den vier Akkordtypen: Dur, Moll, vermindert und übermäßigt, die in vertikalen Strukturen (homophon) sowie horizontal (melodisch-poliphonisch) verwendet werden. Konventionell mit unterschiedlichen Stimmungen verbunden, sollen diese Akkorde Emotionen auslösen wie: Positivität für Dur, depressiv-nostalgisch für Moll, Zustand der Unwägbarkeit, Unsicherheit und verstärkt für Angst, Mysterium usw. „Tetrachords“ für Flöte, Violine, Cello und Klavier und wurde 2015 als spezielle Rondo-Form komponiert, wobei auf die Tutti-Sektion vier kleine Solokadenzen und eine letzte Coda folgen.

Iranyi, Gabriel   (*1946)    Musiker   Komponist

Gabriel Iranyi

*06.06.1946

Gabriel  Iranyi

Gabriel Iranyi (* 6. Juni 1946 in Cluj-Napoca, Rumänien) ist ein deutscher Komponist rumänisch-ungarisch-jüdischer Herkunft im Bereich der Neuen Musik.

Gabriel Iranyi studierte von 1965 bis 1971 Komposition bei Sigismund Todutza und Klavier bei Nina Panjewa an der „George Dima“ Musik-Academie in Cluj-Napoca und bekam 1971 einen Master of Arts in Komposition verliehen. 1971 erhielt Iranyi eine Professur für Kontrapunkt mit Schwerpunkt Renaissance, Barock und 20. Jahrhundert in Jassy an der „George Enesco Musikhochschule.“ 1977 bis 1981 war er Dozent für Formenlehre, Kontrapunkt und Musiktheorie an der Tel Aviv University in Israel.

1978 und 1984 nahm er teil als DAAD-Stipendiat an den Darmstädter Ferienkurse für Neue Musik, in der Kompositionsklassen von Brian Ferneyhough, Helmut Lachenmann und Cristóbal Halffter. Besonders prägend waren für ihn die Begegnungen mit György Ligeti, György Kurtág, Morton Feldman und Günther Becker.

Seit 1988 lebt Gabriel Iranyi als freischaffender Komponist in Berlin.

2000 promovierte er im Fach Musikwissenschaften mit dem Thema „Zeitgenössische Musik zur Jahrhundertwende. Gedankenkontinuität und Gültigkeit von Kompositionstechniken“. Seitdem hielt er zahlreiche Vorträge über Neue Musik und eigene Werke an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin, der New York University, der University of Wisconsin, der Landesmusikakademie Berlin, der European Piano Teachers Association, der Carl-Ossietzky-Universität Oldenburg und den Musikhochschulen in Rostock, Bukarest und Klausenburg.

2010 wurde Gabriel Iranyi zum stellvertretenden Vorsitzenden des Deutschen Komponistenverbandes Berlin gewählt.


 Aufgeführte Werke von Gabriel Iranyi:

Psalm (2000) für (auf einen Text von Paul Celan) für 16-stimmigen Chor
aufgeführt am: in
im Konzert: bei
Simarar kos malzipempu (2019) für 6 Solostimmen mit choregraphischen Ansätzen
aufgeführt am: 02.06.2019 Uraufführung in Potsdam Kunsthaus sans titre / Raum O
im Konzert: ATEM Strom - auditivvokal bei intersonanzen 2019

Meine Komposition „Simarar kos malzipempu“ entstand aus dem Wunsch, das bekannte, sinnlose Gedicht Christian Morgenstern’s „Das große Lalula“ für ein vokales a cappella Ensemble zu vertonen: der Titel des Stückes entstammt der 3. Strophe des Gedichts.
Die Stimmen bewegen sich im Rahmen einer Fantasie-Klangwelt: surrealistische Momente entstehen und werden weiter umgeformt. Die Kausalität zwischen den einzelnen Klangereignissen wird weiterverfolgt: dadurch entsteht eine feine, zerbrechliche Beziehung zwischen den einzelnen Teilen. G.I. mit Anna Palimina, Katharina Salden, Bernadette Beckermann, Jonas Finger, Cornelius Uhle, Felix Schwandtke

Verborgene Landschaften (2014) für Violine solo
aufgeführt am: 08.12.2022 in Potsdam KunstHaus des Kunstvereins
im Konzert: Biliana Voutchkova, Violine bei re-sonanz 2022

In meinem Stück Verborgene Landschaften für Violine solo (2014) habe ich versucht besondere Bereiche zu berühren, deren Kausalität sich in den kleinsten Klangpartikeln verbirgt. Im I. Satz, Corrente verbinden sich Klangfarben mit Bewegungsimpulsen, im II. Satz, Lento tranquillo alternieren Kantilene, mikrotonale Zweistimmigkeit und flüchtige Flageoletten und im III. Satz, Presto wird eine äußerste Geschwindigkeit erreicht, die die unterschiedlichen Gruppierungen in eine berauschende Sukzession verschmelzen lässt. G.I.

Laokoon/Torsi (2002) für Octobassflöte Solo
aufgeführt am: 22.04.2010 in Potsdam sperlGalerie Zeitgenössische Kunst
im Konzert: Dialog der Künste bei intersonanzen 2010

In diesem Stück folgt die Musik keiner geradlinigen, narrativen Absicht: sie möchte nichts erzählen. Vielmehr werden hier
Zustände und Wahrnehmungen notiert. Die Komposition erzeugt einen plastischen Klangraum für mythologische Vorahnung, für Katastrophen und Konflikte und eine immer tiefer werdende ergreifende Stille.
G. Iranyi 2010

Quartett (2009) für Flöte, Violine, Violoncello und Klavier
aufgeführt am: 22.08.2020 in Potsdam Kunsthaus sans titre / Raum U
im Konzert: Ensemble devotioModerna bei intersonanzen 2020

Die Musik entzieht sich jeder narrativen, gradlinearen Absicht: Sie wird nichts erzählen. Das Konzept ist von Anfang an auf zwei Dimensionen projiziert: Einerseits nimmt man die Emotionen und Gefühle des musikalischen Gestus unmittelbar war – vergleichbar dem abstrakten Expressionismus von Mark Rothko und Gerhard Richter -, andererseits weisen die feinen Netzgewebe und Klangfelder eine strenge konstruktive Schichtung auf. Die klaren diastematischen Verhältnisse werden durch Mikrointervalik und Erweiterung der Artikulation allmählich getrübt. Die angestrebte Reduktion der Mittel auf das Wesentliche wirkt gezielt auf die Steigerung der musikalischen Aussage.

Wie man zum Stein spricht… (2016) für Orgel solo
aufgeführt am: 19.08.2021 in Potsdam Nikolai-Kirche
im Konzert: Konzert Nikolaikirche bei intersonanzen 2021

Mir schwebte schon seit längerer Zeit vor, ein von Celans Radix, Matrix inspiriertes rein-instrumentales Musikstück zu komponieren. Als Titel meiner Komposition habe ich die erste Zeile dieser Dichtung übernommen. Die Musik verfolgt keine rein narrative Absicht. In der Partitur sind an einigen Stellen kurze Fragmente aus Celans Gedicht eingetragen: „vom Abgrund her“, „zugeschleuderte Heimat“, „mir im Nichts einer nacht“, „du in der Aber-nacht-Begegnete“, „wer war jenes Geschlecht, jenes gemordete…“ Diese Fragmente sollen für den Verinnerlichungsprozess des Interpreten wegweisend wirken. G.I.

InnenZeit IV a+b (2018) für Oboe, Klavier und Schlagzeug
aufgeführt am: 26.05.2018 Uraufführung in Potsdam Kunsthaus sans titre / Raum U
im Konzert: Trio SurPlus bei intersonanzen 2018

„Zwischen 2002 – 2018 komponierte ich eine Reihe von Werken für sehr unterschiedliche Besetzungen mit dem gemeinsamen Titel „InnenZeit“. Alle diese Werke schöpfen ihre Ideen aus der Spannung zwischen der objektiv und subjektiv erlebten Zeit. Die komplette Fassung von „InnenZeit IV a und b“ lässt einen Kontrast entstehen: zwischen den brüchigen Klangspuren im Teil a (2018) und den bewegten, wechselnden Klangflächen im Teil b (2005). Das Werk ist dem Trio SurPlus gewidmet.“

Partita (2019) für Viola solo
aufgeführt am: 17.08.2023 in Potsdam KunstHaus des Kunstvereins
im Konzert: Mike Flemming, Viola bei re-sonanz 2023
Vier Bagatellen (2021) für Klarinette solo
aufgeführt am: 24.09.2021 Uraufführung in Potsdam KunstHaus des Kunstvereins
im Konzert: Sabina Matthus-Bébié, Klarinetten bei re-sonanz 2021
Leonardo-Fragmente (2023) neue Fassung von 2022 für Mezzosopran, Flöte und Harfe
aufgeführt am: 19.05.2023 Uraufführung in Potsdam Potsdam Museum
im Konzert: Konzert mit dem Trio ARIEL bei intersonanzen 2023

In Leonardos Denken ist die Grenze zwischen Kunst und Wissenschaft fließend. Dabei definiert er die Malerei als „genaue Erforschung“: der Maler schafft neue Formen, die in ihrer Struktur ähnlichen Gesetzen folgen wie die Natur selbst. Meine Textauswahl für die 6-sätzige Komposition „Leonardo-Fragmente“ folgt dem Prinzip der Vielfältigkeit in Leonardos Betrachtungen: seine Reflexionen über Schatten und Dunkelheit (I.„Beim Malen wirst Du merken…“), über der Streit des Malers mit der Natur (II. “Der Maler streitet…“) über die Anmut und Zartheit (III. “Beachte, am Abend die Zartheit der Gesichter…“), die Bewegungen der Lufts (IV. “Die Luft, die sich wie ein Fluß bewegt…“), die Zukunftsvision über eine ganz sphärische und unbewohnbare Erde (V. “Ewig sind die tiefen Grunde des Meeres…“) und die weitentfernte, kreisförmige Verbreitung des Geistes im Universum (VI. “Wasser von Wasser getroffen wirft Kreise…“).



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